Ozric Tentacles – Lotus Unfolding
(45:43, CD, Digital; Kscope/Edel, 20.10.2023)
Ozric Tentacles, für jeden Space-Rock-Fan sicherlich eine Lichtgestalt in der Szene und schon ausgesprochen lange im Geschäft. Der Schreiberling ist zugegebenermaßen alles andere als ein Kenner der Space-Rock-Szene, was aber nicht bedeutet, dass nicht auch derartige Musik zu gefallen weiß. Es gab mal eine Zeit, in der er sich mit ihrer Musik etwas auseinander gesetzt und sich einige Alben zugelegt hatte. Da seinerzeit wohnhaft in Erftstadt-Erp, musste natürlich zum Beispiel das Album “Erpland” her, das auch durchaus gefiel. In diese Zeit fiel auch der einzige direkte Kontakt mit der Band, als sie nämlich im beliebten Spirit of 66 im belgischen Verviers spielten. Es war damals mal ein etwas anderes Konzert, schon zu Beginn fiel der eigenartige Geruch auf und am Ende des unterhaltsamen Gigs stellte sich die Frage, ob angesichts derart intensiven Passiv-Kiffens das Autofahren ein Problem werden könnte. Wurde es nicht.
Mittlerweile ist viel Zeit (wie auch Haar) vergangen. Und Ozric Tentacles gibt es immer noch. Von den Herrschaften, die damals im Spirit ihre Musik präsentierten, ist zwar nur noch Ed Wynne aktuell mit von der Partie, aber die typische Musik der “Ozrics” ist geblieben. Es darf sogar festgehalten werden, dass die mittlerweile schon fast zur Familienangelegenheit gewordene Besetzung den Band-Spirit problemlos ins Jahr 2023 transportiert hat. Auch die Covergestaltung ist wieder irgendwie typisch ausgefallen – schön bunt und im Band-typischen Stil.
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Das Album enthält lediglich sechs Titel, allesamt rein instrumental gehalten und durch die Bank unterhaltsam geraten. Gleich der fast zehnminütige Opener ‘Storm in a Teacup’ zeigt mustergültig, wo bei den Briten die Reise hingeht. Die Teetasse erinnert auch gleich an den Flying Teapot, und gewisse Ähnlichkeiten mit bestimmten Phasen von Gong sind durchaus mal rauszuhören. Die Synthies zirpen und blubbern, die Gitarre rockt, die Flöte sorgt für wohlige Zwischentöne und die Rhythmustruppe macht einen exzellenten Job. Mastermind Ed soliert immer wieder mal, ohne sich aber zu sehr in den Vordergrund zu spielen. Die Band harmoniert wunderbar – und das hört man auch am Endergebnis. Sie erfinden ihre Musik natürlich nicht neu, vielmehr bieten sie dem Ozric-Fan die gewohnt-gute Kost – und zwar in erfrischender Art und Weise, und mit genau der richtigen Laufzeit von 45 Minuten. Anspieltipps sind der bereits erwähnte flotte Opener und das recht ruhige Titelstück, auf dem Saskia Maxwell auch mal etwas mehr im Vordergrund steht. Prima Album! Und eine Wynne-Wynne-Wynne Situation, wie man am Line-up sieht.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 10, KS 10)
Line-up:
Ed Wynne – guitars / synths ‘n stuff / bass guitar
Silas Wynne – keyboards
Brandi Wynne – bass guitar
Saskia Maxwell – flute
Tim Wallander – drums
Paul Hankin – congas / claypot
Gre Vanderloo – percussion
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Abbildung: Ozric Tentacles / Kscope / cmm