Echofield – Echofield

Echofield - Echofield (Headstrong Music, 01.10.2023) COVER
Echofield Cover

(44:17, Digital, CD; headstrong-music, 01.10.2023)
Die drei Musiker aus Braunschweig (Obacht: nicht zu verwechseln mit Echofield, NoiseSpacePop aus Salt Lake City, d. Schlussred.) legen mit ihrem selbst betitelten Debüt eine starke Scheibe für die Fans von atmosphärischem Prog im Stile der späten Pink Floyd oder David Gilmour als Solist hin. Christian Schweyda an der Gitarre trägt zu großen Teilen die Musik, doch auch Bassist Michael Schmidt und Schlagzeuger Boris Borreck füllen ihre Rolle mit Bravour aus. Das ist Musik für Menschen die relaxte Stunden zu schätzen wissen ohne dabei auf Qualität verzichten zu wollen.

Schon das lange Intro zum Opener ‘TMC’ zeigt dem Hörer, wohin diese Reise geht. Sphärische Sounds kriechen gefühlvoll in Dein Ohr, versuchen Dich mit ihrem langsamem Aufbau einzulullen und transportieren Dich tatsächlich in eine Wohlfühl-Oase wie man sie sich vor seinem geistigen Auge vorstellt. Fans von härteren Sounds wird das natürlich abschrecken, aber der Prog-Fan mit Hang zu Melodie und Ästhetik wird mit der Zunge schnalzen. Da können selbst kurze und härtere Attacken auf der Gitarre wie im folgenden ‘Epic’ nichts d’ran ändern.

Gesang ist eher spärlich gesät, wird aber auch nicht wirklich vermisst. Die Musik wird meist von diesen ruhigen und stetig dahin fließenden Sounds aus diversem Tastenequipment und der omnipräsenten Gitarre mit ihren manchmal ausbrechenden Soli getragen. Nicht zu vergessen ein gut hörbarer Bass der nicht im Mix untergegangen ist, sowie ein präzises und recht trockenes Drumming. ‘Orient Express’ ist dafür ein gutes Beispiel, denn bevor die Gitarre mit einer gewissen Funkattitüde einsetzt, hat der Bass dem Song schon kräftig eingeheizt. Der Track treibt somit heftig nach vorn, wird aber durch elektronisch verfremdete Sprachnachrichten immer wieder abgebremst, um dann erneut wieder aufs Gaspedal zu drücken. Nach den ersten beiden ruhigeren Songs kommt dieser Titel wie gerufen und bestätigt ein gutes Timing der Band für diejenigen, die sich das Album am Stück anhören wollen, was bei der knapp 44-minütigen Laufzeit wohl für die meisten kein Problem sein dürfte.

Echofield Bandfoto
Echofield Band

Im Schlusstrack ‘The Waiting List Of Evermore’ geht es dann wieder beschaulicher mit Akustik-Gitarre und Gesang los. Ja, es wird tatsächlich wieder etwas gesungen, aber auch hier wieder nur in homöopathischen Dosen. Doch Obacht: im Mittelteil haut die Gitarre kurz voll rein und rockt sich einen Ast ab um anschließend ein langes Solo hinzulegen, das durch seine Unaufgeregtheit das Album wunderbar melancholisch ausklingen lässt. Wer jetzt noch nicht genug gechillt hat, der muss die Repeat-Taste drücken um sich dem Genuss erneut hinzugeben.
Bewertung: 11/15 Punkten (MC 11, KR 11)


Tracklist:
1. TMC 11.27
2. Epic 10.28
3. Orient Express 9.35
4. The Waiting List Of Evermore 12.47

Line-up:
Christian Schweyda – guitars, vocals
Boris Borreck – drums
Michael Schmidt – bass

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Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Echofield