(42:45; Vinyl (2 LPs), CD, Digital; Mute Records/[PIAS], 17.11.2023)
Vincent John Martin, besser bekannt unter seinem Alias Vince Clarke, kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken, denn als (Gründungs-)Mitglied von Yazoo, Erasure und Depeche Mode gelangte der Engländer mit gleich drei verschiedenen Bands zu Weltruhm. Dass ihm dies auch mit seinem ersten Solo-Album gelingen könnte, das kann man praktisch ausschließen. Denn “Songs Of Silence” ist weder Synthie-Pop noch New Wave. Stattdessen offeriert uns Vince Clarke ein instrumentales Ambient-Album von minimalistischer Schönheit.
Minimalistisch, da während der einzelnen Stücke objektiv betrachtet reichlich wenig passiert. Grund hierfür sind zwei Regeln, denen sich Clarke unterwarf: Erstens, dass die Klänge, die er für das Album erzeugte, ausschließlich von Eurorack stammen sollten, und zweitens, dass jeder Track auf einer einzigen Note basieren und eine einzige Tonart durchgehend beibehalten sollte.
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So sind es winzig kleine Manipulationen und Permutationen, die den Reiz der “Songs Of Silence” ausmachen. Spannung entsteht hier tatsächlich durch die Tatsache, dass sich die Veränderungen nur allmählich entwickeln. Umso überraschender ist es da, wie groß die Wirkung der Stücke ist. Clarke hierzu:
The infinite shades of sounds you can create with just the tiniest tweak of a knob or slider continues to fascinate me.
Dass es einem beim Hören von “Songs Of Silence” nicht langweilig wird, liegt allerdings auch daran, dass die einzelnen Stücke trotz ihres gemeinsamen Ansatzes ganz unterschiedlich geartet sind. Das erhabene und Drone-lastige ‘Cathedral’, ‘White Rabbit’ mit seinem pulsierenden, an 8-Bit-Computer-Spiele erinnernden Rhythmus, das von Operngesang geprägte ‘Passage’ oder auch ‘The Lamentations Of Jeremiah’ mit seinen bedrohlichen Cello-Klängen könnten kaum verschiedener voneinander sein.
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Und doch bleibt “Songs Of Silence” von Anfang bis Ende stimmig, daran ändert auch der einem alten englischen Traditional entliehene Klagegesang des Stückes “Blackleg” nichts. Denn sowohl die meisterhafte Produktion des Albums, als auch das zugrunde liegende Konzept halten das Album letztendlich zusammen.
Bewertung: 14/15 Punkten
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Vince Clarke
Diskografie (Studio-Alben):
“Deeptronica (2009)
“Songs Of Silence” (2023″
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