The Confused Postman – Silence (EP)
(19:54, Digital; Eigenvertrieb, 03.07.2023)
Sind wir nicht alle ein wenig confused? Dazed and confused? Die vier Naumburger befinden sich hier auf den Spuren von Jack Nicholson. Oder doch von Kevin Costner? Egal. Weil irgendwie trotz wahrlich nennenswerter Unterschiede beides passen würde. Leicht derangiert oder postapokalyptisch – damit kann The Confused Postman auf jeden Fall dienen. Die zu gleichen Teilen in Deutsch und Englisch vorgetragene Lyrik trägt genügend Aggressionspotential in sich, um die Band locker in die Death-Nische zu verfrachten.
Der postapokalyptische Sound wälzt sich derweil im Staub des Vergessens von Doom, Postmetal und Hardcore, wobei die Gitarren hin und wieder die klirrende Melancholie von Killing Jokes Geordie (RIP) anschlagen. ‚Erwacht‘, ‚Empty Heart‘, ‚Can’t Call‘, ‚Silence‘ – kurz und bündig sind die Statements, das Drumherum gar nicht einmal so sehr, schaukelt The Confused Postman sich doch selbst hoch bis zu euphorischen sechseinhalb Minuten (das bedrohliche ‚Can’t Call‘). Nach den knapp zwanzig Minuten dieser Debüt-EP, die für Umme auf bandcamp downgeloaded werden kann (d. h., man kann natürlich was draufpacken), ist man erst einmal erschlagen. Beziehungsweise reichlich dazed and confused…
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildung: The Confused Postman