(2:29:00; Blu-ray + DVD, Digital; Music For Nations/Sony Music, 08.12.2023)
Als Porcupine Tree im vergangenen Jahr ein neues Studio-Album und eine Reunion Tour ankündigten, war die Aufregung groß. Und natürlich stand schon bald die Frage im Raum, ob man sich die Stachelschweinbäume noch einmal live anschauen sollte, oder gar müsse.
Für viele begeisterte Musikfans gab es keine Ausrede für ein Verpassen der Tour. Denn eine ganze Generation junger Prog-Hörer war einfach zu spät geboren, als dass sie überhaupt jemals die Chance gehabt hätten, Porcupine Tree überhaupt einmal live zu sehen. Andere, wie der Rezensent, wollten sich einfach nicht die Möglichkeit entgehen lassen, eine der prägendsten Prog-Bands der letzten 20 bis 30 Jahre noch einmal, vielleicht zum letzten Mal zu erleben.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Doch es gab auch viele Gründe, warum Menschen die zurückliegende Reunion-Tour von Porcupine Tree nicht besuchen wollten:
Zu hohe Ticketpreise.
Zu große Venues.
Das Fehlen von Bassist Colin Edwin.
Das Fehlen von Tour-Gitarrist John Wesley.
Die musikalische Weiterentwicklung von Steven Wilson.
Der musikalische Stillstand von Porcupine Tree.
Alles nachvollziehbar. Doch wenn man bei einem der Konzerte dabei war bzw. nach den Konzerten den Stimmen der Zuschauer lauschte, so muss man sich doch fragen, ob die Entscheidung dieser Menschen nicht falsch gewesen war. Denn obwohl nicht bei jeder Show alles perfekt verlaufen ist (eine schlechte Schlagzeug-Abmischung in Stuttgart, der Ausfall von Tour-Bassist Nate Navarro in Bonn), hörte man kaum (oder keinerlei) laute Äußerungen von Fans, die im Nachhinein ihren Besuch eines Konzertes der “Closure/Continuation” Tour bereuten.Statt dessen herrschte Begeisterung pur.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Warum dies so war, das wird durch den vorliegenden Konzertmittschnitt deutlich. Denn im Gegensatz zu früheren Live-Veröffentlichungen ist auf “Closure/Continuation. Live. Amsterdam 07/11/22” ein komplettes Konzert festgehalten worden, inklusive sämtlicher Zugaben. Natürlich konnte man es mit der Setlist nicht allen Fans recht machen, doch die Mischung aus vielem Neuen, vielem Alten und wenigen ganz alten Stücken passte gut zueinander und machte die meisten glücklich. Der Mitschnitt zeigt eine Band auf dem Zenit ihrer Karriere. An genau jenem Punkt, an dem sie endlich die Ernte für jene Saat einfahren konnte, die Jahrzehnte zuvor ausgestreut worden war. 17.000 begeisterte Zuschauer im ausverkauften Amsterdamer Ziggo Dom sprechen für sich. Ein bestens aufgelegter Steven Wilson und eine Band in Spiellaune. Die eindrucksvolle Lightshow, eine ansprechende und abwechslungsreiche Kameraführung und ein Sound, der selbst im uns vorliegenden Stereo-Stream überzeugen kann. Der Klang ist jedenfalls besser als jener in der Stuttgarter Porsche Arena. Gavin Harrisons Schlagzeugspiel ist auf “Closure/Continuation. Live. Amsterdam 07/11/22” nämlich in all seinen Facetten zu hören. Und natürlich kann man den fünf Künstlern auf der Bühne jetzt auch endlich auf die Finger schauen. Eine Möglichkeit, die wohl selbst den Besuchern des Golden Circles auf der Tour verwehrt geblieben war.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Alleine das Live-Feeling, das Durchdringen des eigenen Körpers mit Musik, das Empfinden, Teil eines großen Ganzen zu sein und natürlich die Erinnerung, auf der Tour dabei gewesen zu sein, kann mit dieser Aufnahme nicht wirklich vermittelt werden. Aber welcher Live-Mitschnitt kann das schon. Porcupine Tree sind mit “Closure/Continuation. Live. Amsterdam 07/11/22” jedenfalls ganz nah am echten Live-Empfinden dran und bieten einem so die Möglichkeit, die Tour der Jahre 2022/2023 nachzuerleben. Insbesondere all jenen Fans, die sich heute darüber ärgern, was sie im letzten Jahr verpasst haben.
Bewertung: 13/15 Punkten
<hr/ >
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Besetzung:
Steven Wilson
Richard Barbieri
Gavin Harrison
Randy McStine (Gitarren)
Nate Navarro (Bass)
Diskografie (Studioalben):
“On The Sunday Of Life…” (1992)
“Up the Downstair” (1993)
“The Sky Moves Sideways” (1995)
“Signify” (1996)
“Stupid Dream” (1999)
“Lightbulb Sun” (2000)
“In Absentia” (2002)
“Deadwing” (2005)
“Fear Of A Blank Planet” (2007)
“The Incident” (2009)
“Closure/Continuation” (2022)
Surftipps zu Porcupine Tree:
Homepage
Facebook
VKontakte
Instagram
Twitter
Bandcamp
Soundcloud
YouTube Music
YouTube
Spotify
Apple Music
Amazon Music
Deezer
Tidal
Qobuz
Shazam
last.fm
Discogs
MusicBrainz
ArtistInfo
Prog Archives
Wikipedia
Rezensionen:
“Closure/Continuation” (2022)
“Octane Twisted” (2013)
“The Incident” (2009)
“We Lost The Skyline” (2008)
“Nil Recurring” (2007)
“Fear Of A Blank Planet” (2007)
“Deadwing” (2005)
“In Absentia” (2002)
“Stars Die: The Delerium Years 1991–1997” (2002)
“Metanoia” (2001)
“Lightbulb Sun” (2000)
“Voyage 34: The Complete Trip” (2000)
“Stupid Dream” (1999)
“Coma Divine” (1997)
“Signify” (1996)
“Monoloop” (EP) (1994)
Festival- & Konzertberichte
04.11.22, Stuttgart, Porsche Arena
31.3.01, Aschaffenburg, Colos-Saal
30.03.01, Karlsruhe, Substage
Porcupine Tree, Anathema, Köln, Bürgerhaus Stollwerck, 12.04.2005
<hr/ >
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Head Of PR zur Verfügung gestellt.
