(40:29, CD, Vinyl, Digital; Apollon Records, 08.09.2023)
Es ist schon beinahe sechs Jahre her, als auf diesen Seiten in einer Art norwegischen Woche diverse Bands aus der norwegischen Prog-Szene vorgestellt wurden. Neben einer Rezension gehörte dazu auch ein Interview. So geschehen auch für den damaligen Newcomer Pixie Ninja, für den Bandmitglied Marius Leirånes Rede und Antwort stand. Rund vier Jahre später erneut, diesmal ging es um sein Soloalbum ”Langtidspersepktiv”.
Nun gibt es wieder etwas Neues aus dem Hause Pixie Ninja, über das an dieser Stelle mit etwas Verspätung berichtet werden soll. Nach dem Debüt “Ultrasound” (2017), dem Zweitling “Colours of Space” (2020) folgt nun, schon den Drei-Jahres-Rhythmus beibehaltend, ein neues Album mit dem Titel “Hypnagogia”. Mittlerweile ist man auf ein Trio geschrumpft. Nachdem vorher auf den beiden Alben unterschiedliche Keyboarder agierten, hat man sich jetzt dazu entschlossen, ganz auf diese Position zu verzichten. Somit besteht Pixie Ninja jetzt aus den drei Ur-Mitgliedern Marius Leirånes, Jostein Haugen und Schlagzeuger Mattias Olsson, der ja schon in vielen namhaften Prog-Bands mitgespielt hat. Dieser Verzicht bedeutet aber nicht gleich, dass man die eigene Ausrichtung komplett verändert hat, sondern im Gegenteil – alle drei Beteiligten steuern Keyboardbeiträge dazu, und wie man es von ihnen kennt, gehört da auch eine ordentliche Portion Mellotron dazu.
Das geht schon gleich im abwechslungsreichen Opener ‘Thanatosis’ los, der einzige Track übrigens, auf dem mit Jørgen Munkeby ein Gastmusiker mitwirkt. Er sorgt mit seinem Saxophon für eine leicht jazzige Note. Im weiteren Verlauf bieten die Skandinavier eine stets spannende und unterhaltsame Mischung aus Symphonic Prog, Ambient, elektronischen Spielereien und vereinzelten leichten RIO-Ansätzen. Da gibt es teils überaus nervöse Rhythmik oder schwere, schleppende Passagen mit bombastischen Zwischentönen dank massiver Mellotroneinsätze wie in ‘Dance Macabre’ oder ‘Alpha Waves’. Der Mellotron-Fan kommt voll auf seine Kosten.
Das dem Album zugrundeliegende Thema wird durch das Fremdwort im Titel beschrieben: Als Hypnagogie bezeichnet man einen Bewusstseinszustand, der beim Einschlafen auftreten kann, also beim Übergang vom Wachzustand in den Schlaf. In dieser Phase können Wachträume, visuelle, auditive und/oder taktile Halluzinationen sowie eine Schlafparalyse auftreten. Allerdings lässt sich garantieren, dass man beim Hören des Werkes wohl kaum einschlafen wird, einzige Ausnahme mag das sehr ruhige ‘Ora Antarctica’ sein, auf das aber gleich mit ‘Alpha Waves’ eine mächtige Nummer folgt, die unter anderem ein volles Mellotron-Brett enthält.
Fazit: Pixie Ninja halten ihr konstant hohes Niveau und bieten auch auf ihrem dritten Album spannenden Retro Prog mit vielen zusätzlichen Elementen. Und: Mellotron!!
Bewertung: 12/15 Punkten
Besetzung:
Marius Leirånes – bass / keyboards / percussion
Jostein Haugen – guitars / keyboards / glockenspiel
Mattias Olsson – drums / keyboards / guitar / percussion
Als Gast auf ‘Thanatosis’:
Jørgen Munkeby – saxophone
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Abbildungen: Pixie Ninja