Najing – Najing
(47:26, CD, Digital,; Argonauta Records, 14.04.2023)
Najing klingt eigentlich auf dem ersten Anhieb nach chinesischer Folklore. Ist es aber nicht. Weil uns Najing in tiefschwarzen Mull verpackten Post Metal offerieren und nebenbei bemerkt aus dem italienischen Pisa kommen. Der erste Eindruck trügt somit. Weswegen uns dieses Debüt gleich doppelt packt und sich an uns festkrallt. In schleppend metallischer, mit dröhnender Wucht unterlegten Post’n Doom Metal tritt der Dreier Lawinen mit zerstörerischer Wucht los, die uns, im Spielraum von sechs bis zwölf Minuten, mit heimeligen Themen wie ‘Melancholia’, ‘Nerocolore’, ‘Death In Slow Motion’, ‘Fire Walk With Me’, ‘Sedna Aphelion’ und ‘Violet’ auf ihre ganz spezielle Art und Weise erfreuen.
Neben mächtig eruptiven Gitarrenwänden nehmen Najing sich aber auch hin und wieder reichlich Zeit für das Aufschichten dezenter, frostiger Moods. Die, je tiefer sie in semi-ambiente Bereiche abdriften, den mit Sicherheit daraufhin folgenden Ausbruch um so kompromissloser erscheinen lassen (‘Death In Slow Motion’). Eventueller Post-Rock-Schönklang wird aber mit Sicherheit unnachgiebig eliminiert (‘Fire Walks With Me’). Weswegen man sich eben nicht zu sehr in Sicherheit wiegen lassen sollte. Nur zu schnell findet man sich in mittelalterlichen Katakomben wieder. Wobei sich im Finale ‘Violet’ sogar ein Dantesches Inferno über uns ergießt.
Bewertung: 10/15 Punkten
Line-up:
Andrea Turini – Guitar
Marco Neri – Bass
Marco Di Chiara – Drums
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Abbildung: Najing