(51:44, CD, digital, Peacock Sunrise Records, 27.10.2023)
Gayle Ellett ist nun wahrlich kein unbeschriebenes Blatt, auch wenn sein Bekanntheitsgrad wohl noch ausbaufähig ist. Das erste Schlagwort, das in diesem Zusammenhang fallen dürfte, lautet Djam Karet. Eine amerikanische Band, die schon Ende der 80er ihre ersten Alben veröffentlichte, an denen – wie auch heute noch – Herr Ellett schon beteiligt war. Er spielte unter anderem auch in der Djam Karet-Ableger-Band Herd of Instinct und als Gastmusiker in unzähligen weiteren Projekten. Mit seinen “Electromags”, zu denen noch Herd of Instinct-Kollege Mark Cook (Bass) und Schlagzeuger Craig Kahn zählen, hat Ellett nun sein zweites Album veröffentlicht, das nicht ohne Grund “Friends” heißt.
Aus den Erfahrungen der Corona-Zeiten heraus hat er für dieses Album eine Vielzahl von befreundeten Musikern aus den unterschiedlichsten Ecken des Globus eingeladen, die in ihren eigenen Studios ihre Beiträge aufnahmen und beisteuerten, wobei es sich in den meisten Fällen um Gitarristen handelte. In diesem Zusammenhang fallen dann unter anderem Namen wie Minimum Vital, Shylock, Aisles oder Solisten wie Carl Weingarten oder Barry Cleveland, um nur einige zu nennen.
Das Grundkonzept ist ähnlich wie bei seinen Stammbands, die Titel sind rein instrumental gehalten, teils einfache Rocknummern, oder aber auch entstanden aus Jam Sessions. Auf den insgesamt 13 Titeln tummeln sich 22 (!) Gastmusiker, Details siehe unten. Der Opener ‘Viewer Discretion Advised’ lässt zunächst einmal nicht erkennen, warum dieses Album ausgerechnet auf einer Prog-Seite besprochen werden sollte, doch das Argument wird gleich mit dem nachfolgenden ‘The Many Moods of Morgan’ weggewischt, denn hier werden Prog-Fans gut bedient, eine coole Nummer, in der die Gitarre dominiert, aber auch die Keyboards zur Geltung kommen. Eben diese werden in einigen weiteren Titeln zu einem wesentlichen Element, unter anderem wird auch immer wieder mal ein Mellotron eingesetzt, speziell in den Nummern, die sich ein bisschen Richtung Symphonic Prog bewegen. Gutes Beispiel hierfür ist der Song ‘It’s All San Andreas’ Fault’ mit feinem Mellotron und interessanter Gitarrenarbeit, unter anderem von Edhels-Gitarrist Ceccotti. Ähnlich empfehlenswert ist ‘Splitting Hairs’.
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Bedingt durch die vielen Gäste, die meist auch nur auf einem Song des Albums auftauchen, ist das Gesamtbild ein bisschen uneinheitlich, was aber kein Manko ist, sondern eher als Hinweis dienen soll, dass man kein gleichförmiges Album erwarten sollte.
Bewertung: 9/15 Punkten
Line-Up:
Gayle Ellett – lead & rhythm guitars / minimoog synthesizers / Rhodes piano / Hammond organ / mellotron
Mark Cook – bass
Craig Kahn – drums
Mit folgenden Gästen:
Ted Price – Hammond organ
Brian Chapman – electric guitar
Alfonso Rodenas – electric guitar / Rhodes piano / bass
Marc Ceccotti – electric guitar / synthesizers
Issei Takami – electric guitar
Shin Ichikawa – bass
Dudley Taft – electric guitar
Thierry Payssan – synthesizers
Bill Polits – electric guitar
Aquiles Magaña – electric guitar
Carl Weingarten – electric guitar
Barry Cleveland – electric 6 & 12 string guitars / bowed and bowhammered electric guitars
Paul Richards – electric guitars
Lucio Calegari – electric guitar
German Vergara – electric guitar
David Udell – electric guitars
Walter Whitney – synthesizers / percussion
Juan Pablo – synthesizers
Alvarez Ortega Bianchi – electric guitars
Jim Crawford – electric & slide guitars
Frederic L’Epee – electric guitar
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Abbildung: Gayle Ellett & the Electromags