Computerchemist – New Formulas for Electric Guitar

Computerchemist – New Formulas for Electric Guitar (unsigned, 01.12.2023) COVER (62:31, CD, digital; Eigenveröffentlichung/Terrainflight, 01.11.2023)
Und schon wieder ein neues Album aus dem Hause Pearson. Gerade noch wurde ”Green Twilight” vorgestellt, schon liegt ein neues Werk vor. Doch der Titel sagt schon, dass es diesmal in eine andere Kerbe schlägt, denn – auch wenn der Eindruck an der einen oder anderen Stelle trügen mag – hier sind weit und breit keine Synthesizer zu hören. Stattdessen wurden alle fünf Titel mit Spielzeiten zwischen acht und siebzehn Minuten ausschließlich auf der Gitarre eingespielt.

Das bedeutet aber nun nicht, dass man hier harte Gitarrenriffs zu hören bekommt, sondern teils langgedehnte, auf Repetitionen basierende Arrangements an der elektrischen Gitarre, die sich in Richtung Manuel Göttsching oder Michael Rother bewegen. Dies bringt in diesem Falle mit sich, dass sich – im Gegensatz zum oben genannten Vorgänger – keine Melodielinien mit Ohrwurmcharakter in die Gehörgänge nisten, sondern die Klangskulpturen von den Atmosphären leben. Speziell bei dem Titel ‚Nullspace‘ muss man sich schon wundern, dass die erzeugten Töne eben nicht von Synthesizern stammen, sondern ebenfalls mit Gitarre fabriziert wurden. Beim abschließenden ‚Lullaby (for a Dying World)‘ erinnert Computerchemist gar ein wenig an Pink Floyds Klassiker ‚One of These Days‘.

Bei dieser Art der Kompositionen läuft das Album etwas Gefahr, auf Dauer etwas eintönig zu wirken, und so verliert es sich aus Rezensentensicht zwischendurch auch mal ein wenig. Dennoch beweist Dave Pearson hier wieder seine Wandlungsfähigkeit und zeigt, welche Klanggebilde er ausschließlich auf Gitarre zu gestalten weiß, was durchaus beeindrucken kann. Wer krautige gitarrenproduzierte Instrumentalmusik ausprobieren möchte, sollte sich mal mit “New Formulas for Electric Guitar” beschäftigen.
Bewertung: 9/15 Punkten


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Abbildungen: Computerchemist