Wolfgang Bock – Mintaka
(40:55; CD. Digital; MiG Music, 27.10.2023)
Was eine Wiederveröffentlichung eines 80er Albums so alles bewirken kann… Wolfgang Bock zählte zu Beginn der 80er zu den hoffnungsvollen EM-Talenten, die sich der klassischen Berliner Schule verschrieben hatten. So war es kein Wunder, dass sich sein Debütwerk “Cycles” deutlich vom Pionier Klaus Schulze beeinflusst zeigte. Und nicht nur das, Selbiger hatte dieses Album sogar produziert. Rund 42 Jahre später istdieses Debüt auf dem MiG-Music-Label wiederveröffentlicht und hier besprochen worden.
Und nun ein neues Werk des nach Spanien umgezogenen deutschen Elektronik-Musikers Wolfgang Bock, was auch erklärt, dass das Album im “The Resonance”-Studio in Barcelona aufgenommen wurde. Das ist auch schon fast alles, was es an Informationen auf dem Cover zu lesen gibt. Abgesehen vom Spruch eines gewissen Yashir al-Mari: “and lifted me up into heaven, passing the dark abyss and I saw the places of luminaries, reaching the knowledge, awake and arise”. Überhaupt findet man im Netz kaum etwas über den Protagonisten selbst, insofern ist auch die Liste der Surftipps ausgesprochen kurz ausgefallen.
Apropos kurz: Das Album enthält insgesamt neun Songs, meist mit Spielzeiten zwischen drei und fünf Minuten – eher ungewöhnlich also für eine Scheibe aus dem EM-Bereich. Der “Longtrack” des Albums ist ‘Grains Of Tomorrow’ (7:24), der noch am deutlichsten von der typischen Berliner Schule geprägte Passagen enthält. Insgesamt ist auffällig, dass das Album ausgesprochen ruhig ausgefallen ist, was aber aus Rezensentensicht nicht gleichbedeutend damit ist, dass gepflegte Langeweile herrscht. Hier bestimmen keine hektisch-nervösen Sequenzen das Klangbild, sondern eher die sanften, teils orchestralen Arrangements. Man fühlt sich also eher eingeladen, sich ganz entspannt zurück zu lehnen und einer beruhigenden Form elektronischer Musik zu lauschen, die auch mal Anklänge an Vangelis aufweist (Beispiel: ‘The Breath Of Aurelia’). Mintaka ist übrigens ein Stern im Sternbild Orion – passt zum spacigen Wohlklang. Schönes Album.
Bewertung: 11/15 Punkten
Surftipps zu Wolfgang Bock:
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Rezensionen:
“Cycles” (1980/2022)
Abbildungen: MiG Music