Sâver – From Ember And Rust
(43:30, CD, Vinyl, Digital; Pelagic Records/Soulfood, 10.11.2023)
Fast schon prophetisch trug das Sâver-Debüt den Titel “They Came With Sunlight”. Zugegeben schlug das Trio Ole Ulvik Rokseth, Markus Støle und Ole Christian Helstad in der norwegischen Sludge’n Stoner Szene ein wie eine Bombe, denn damit hatte man 2019 nicht gerechnet. Danach folgten zwei essentielle Kollaborationen. Nämlich das Album “Emerald”, auf dem sich Sâver mit den Tribal-Sludgern von Psychonaut jeweils eine Albumseite teilten und dann die zusammen mit dem norwegischen Musiker Frødekal inszenierte “Split EP“, auf welcher ein Song des jeweils anderen gecovert wurde. So sollte es tatsächlich vier Jahre dauern, bis die Osloer mit einem neuen eigenen Werk aufschlagen. Wobei das mit dem ‚aufschlagen‘ nicht übertrieben ist.
Der Druck, den Sâver auf dem Sludge-Kessel haben, ist hörbar gestiegen. Die Riffurgewalten wuchten sich dabei ohne sichtliche Gegenwehr durch die Tracks. Wie auch, werden doch von Anfang an (‘Formless’) sämtliche Eventualitäten formlos egalisiert. Obwohl das Aggressionspotential der vokalistischen Darbietung relativ hoch ist, wird diese durch messerscharfe Riffattacken und metallische Exzesse fast schon ihrer Dramatik beraubt. “From Ember And Rust” ist von schwerer, drückender Opulenz, ‘The Object’ mit einer seltsam bedrohlichen Melancholie behaftet und ‘All In Disarray’ mit einer Mächtigkeit bedacht, deren Nachbeben noch lange danach spürbar sind.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildung: Sâver