(36:09, CD, Vinyl, Digital, Eigenvertrieb, 24.11.2023)
Es passiert derzeit jede Menge im Post-Rock-Universum. Gefühlt jede zweite hier heimische Band fühlt sich berufen, in den tristesten, weil grauen Tagen des Jahres ein neues Elaborat an das Tageslicht zu hieven, um ein wenig Licht in dunkler Zeit zu spenden. Oder aber, um alles noch ein wenig grauer zu machen. Die französische Band Maven schafft auf ihrem zweiten Album Beides, weil man, erstens, musikalisch in luftigen Höhen schwebt und, zweitens, obwohl instrumental, dringlichen Zeitgeist veräußert. So tragen die Tracks Titel wie ‘Consumers’, ‘Global Warming’, ‘Biodiversity Arks’, ‘Justitium’, ‘Monetary Suicide’, ‘Earth Overshoot Day’ oder ‘War vs War’, was den Hörer selbst wiewohl zum Nachdenken anregt, was in homöopathischer Hinsicht wahrlich zu einer besseren Welt führen könnte.
Aber, die Masse machts und ein Anfang wäre, dank Maven, dann auch erst einmal gemacht. Dafür gibt es dann auch die fluffigste Abart von Post Rock, seit es Post Rock gibt. Die hin und wieder sogar floydige Inspiration erkennen lässt. Und das nicht nur bezüglich des hin und wieder zu vernehmenden Saxophons (‘Biodiversity Arks’). Nebenbei darf dann auch schon einmal semi-metallisch geheadbanged werden (‘Justitium’, ‘War vs War’). Soviel zum Abwechslungsreichtum von “Aelys”.
Bewertung: 11/15 (CA 11, KR 12)
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Abbildungen: Maven