(39:36; Vinyl, CD, Digital; earMusic, 10.11.2023)
Helmet sind wohl nicht die Erfinder des Drop-D-Tunings, aber sie sind wohl die Band, der es zu verdanken ist, dass diese Stimm-Weise ab Ende der 90er so großen Einzug in den New Metal und generell in die härtere Musik gefunden hat.
“Left” ist das erste Studio-Album dieser New Yorker Musik-Ikonen seit dem im Jahre 2016 erschienenen “Dead To The World”, doch “Left” klingt keineswegs wie eine zeitgemäße Weiterentwicklung seines Vorgängers, stattdessen gibt es Stillstand mit vereinzelten Rückgriffen auf den Sound der Frühwerke. Leider bewegt sich das Quartett um Frontmann Page Hamilton weiterhin in grungeartigem Alternative Metal anstatt wieder in Richtung ihrer stilprägenden Werke “Meantime” und Betty” zu tendieren.
Dass Helmet auch anders können, zeigen sie ausgerechnet beim Opener ‘Holiday’, der mit seinem Mix aus altem und neuem Sound begeistern kann: Der trockene Sound, den die US-Amerikaner hier aus ihren Gitarren zaubern, verzückt auf Anhieb und müsste eigentlich als Groove-Metal bezeichnet werden, wäre dieser Begriff nicht schon anderweitig vergeben. Zudem wechselt Hamilton immer wieder zwischen hocheingängigen Gesangslinien in den Refrains und seinen früher so typischen, abgehackten, rhythmisch-aggressiven Vokals während der Strophen. Neben Kyle Stevensons Schlagzeug, Dan Beemans Rhythmus-Gitarre und Dave Case Bass ist dieser Gesangsstil so etwas wie ein viertes Rhythmus-Instrument dieser Truppe.
Leider sind es aber genau diese Rhythm-Vocals, die in den nachfolgenden Stücken zugunsten des harmonischen Klargesangs zurückgefahren werden. Zwar steht Hammilton auch dieser Gesangstil nicht wirklich schlecht, aber so richtig nach Helmet klingen Helmet eben nur dann, wenn sie nicht nur auf ihre trockenen Riffs und ihre Präzisionsrhythmik zurückgreifen, sondern eben auch auf Hammiltons Stakkato-Stil.
So tendiert der Großteil der Stücke auf ‘Left’ zur harmonisch-grungigen Ecke, einige wenige Lieder gehen in die Old-School-Richtung. Ein ausgewogener Mix beim Opener ‘Holiday’ bleibt leider die Ausnahme.
Bewertung: 9/15 Punkten
Tracklist:
1. ‘Holiday’ (3:23)
2. ‘Gun Fluf’ (3:30)
3. ‘NYC Tough Guy’ (2:34)
4. ‘Make-Up’ (2:49)
5. ‘Big Shot’ (2:44)
6. ‘Bombastic’ (3:11)
7. ‘Reprise’ (1:42)
8. ‘Dislocated’ (3:19)
9. ‘Tell Me Again’ (2:44)
10. ‘Powder Puff’ (3:42)
11. ‘Resolution’ (1:44)
Page Hamilton (Gesang & Gitarre)
Kyle Stevenson (Schlagzeug)
Dan Beeman (Gitarre)
Dave Case (Bass)
Diskografie (Studioalben):
“Strap It On” (1989)
“Meantime” (1992)
“Betty” (1994)
“Aftertaste” (1997)
“Size Matters” (2004)
“Monochrome (2006)
“Seeing Eye Dog (2010)
“Dead To The World” (2016)
“Left” (2023)
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