(50:38, Digital; Bi-Za Records, 19.08.2023)
Nach dem als Hagen von Bergen/Hargest Darken veröffentlichten Album “5” erscheint “Kind Of Yellow” nun wieder als Hagen von Bergen pur. Der Protagonist der “Hunsrücker Schule” hat sich hier nicht unbedingt von Miles Davis‘ (“Kind Of Blue”) beeinflussen lassen, ist aber immer noch endemisch genug, um ein Alleinstellungsmerkmal zu besitzen. Zwar gibt es hin und wieder, bedingt durch die elektronischen Komponenten, Parallelen zur Berliner Schule, von Bergen sieht sich aber auch hier eher dem ‚Dark Power Ambient‘ zugetan, obwohl das mit dem Dunkel nicht zu ernst genommen werden dürfte (es sei denn, es gibt Leute, die unter Xanthophobie leiden. Denn die dürten in Bezug auf “Kind Of Yellow” ihren ureigensten Alptraum erleben).
Das Album nun besteht aus drei Songs, die Hagen von Bergen/Hunsrücker Schule-typische Lauflängen von 11, 23 und 16 Minuten erreichen. Die transzendenten Kopfkinosoundtracks ‘Ginster’ und ‘Königskerze‘’ kommen als tief aus den Regenwäldern entsprungene Gamelan-Tunes, bei welchen auch wieder die Länge entscheidend ist, um die angedachte Tiefenwirkung zu erreichen, die sich dann aber ganz tief bis ins Unterbewusstsein drillt. So etwas Ähnliches kam Mitte der Neunziger von Helmut Zerletts ins Uferlose abdriftende Trance-Project Baked Beans. Der ‘Nachtkerze’ kann man letztendlich einen gewissen mit Industrial-Noises unterlegten Flow nicht absprechen, obwohl dieser längst nicht für eventuelle Dancefloors konzipiert wurde.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildungen: Hagen von Bergen