Crabe – Visite Du Temple Inné

(42:07, CD, Vinyl, Digital; Les Disques Dure Vie/Cargo Records, 13.10.2023)
Etwas anspruchsvoller Lärm gefällig? Mertin Hoëk und Gabriel Lapierre haben es sich auf die Fahnen geschrieben, mit Crabe einen Stil loszutreten und zu entfachen, der hier der Einfachheit halber mit Art-Punk beschrieben wird. Dabei hat das Duo aus Montreal weitaus mehr zu bieten als auf zwei Silben reduziertes Schubladendenken. Aber irgendwie muss man einem Biest wie “Visite Du Temple Inné” ja habhaft werden.

Mit der ungebändigten Energie und dem Klirrfaktor 80er Jahre Ikonen wie Big Black, dazu eine Überdosis Wahnsinn und Chaos, entfesselt man den eigenen Angaben nach den Crabismus, der die musikalische Anarchie mit sich bringt. Und noch so manche Überraschungen. Denn im Dickicht übersteuert-anspruchsvollen Lärmens entdeckt man beispielsweise kitschige Pianoballaden (‘Je ne peux pas te dire je t’aime’), pathetischen Orchesterpunk (‘Nos péres se meurent’) und Vocoder-haltigen Daftpunk (‘Personne proximité’). Aber, es hat ja keiner gesagt, dass es leicht werden wird. Hier liegen einmal mehr Genie und Wahnsinn ganz eng beieinander. Bändigen lässt sich “Visite Du Temple Inné” auf keinen Fall!
Bewertung: 9/15 Punkten


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Abbildung: Crabe