(65:58, CD, digital; Eigenveröffentlichung (Terrainflight), 01.08.2023)
Der in Ungarn lebende Brite Dave Pearson versorgt uns unter dem Pseudonym Computerchemist schon seit vielen Jahren mit Musik aus dem EM Bereich. Dabei fällt er mit erstaunlichem Abwechslungsreichtum auf. Hier ist er gleich mit dem elf-minütigen Opener ‘Twilight Trail’ in dem Genre unterwegs, in dem seine Kernkompetenz verankert ist, nämlich der Berliner Schule geprägten Elektronischen Musik. An dieser Stelle lassen Tangerine Dream gleich grüßen. Typische Sequenzen, dazu federführendes Piano – oder sollte man sagen “Fender-führend”?
Das nachfolgende ‘Berlin School for Four Pianos No. 1’ sagt schon im Titel deutlich aus, worum es geht – und bedeutet hier eine sehr interessante knapp siebenminütige Exkursion in einer Mischung aus EM und Philipp Glass-artigen Arrangements. Es folgt mit ‘Testcard’ der längste Track des Albums – eine Viertelstunde Elektronische Musik, die gut ins Ohr geht. Melodisch, phasenweise recht flott angelegt (fast mag man es bisweilen funky nennen), Mellotronwölkchen, das E-Piano setzt erneut Akzente und manche Melodien setzen sich doch tatsächlich in den Gehörgängen fest – eine gut geeignete Nummer zum Antesten, was einen auf “Green Twilight” erwartet.
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Sowohl das 12 ½-minütige Titelstück als auch das abschließende ‘The Magnetism of Thought’ sind wieder Empfehlungen für den Fan von Tangerine Dream, in beiden Fällen soliert der Protagonist auch auf der elektrischen Gitarre. Dazwischen geschoben wurde dann noch der zweite Teil der Interpretationen der Berline Schule auf vier Pianos, den man schon fast in den Bereich Neo-Klassik einsortieren kann. Eine weitere Facette der Fähigkeiten des Künstlers.
Klasse, was er auf diesem Album alles zu bieten hat. Und wieder alles komplett im Alleingang fertiggestellt. Respekt!
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildungen: Computerchemist
