(46:53, Vinyl, Digital, Noisolution/edel, 24.11.2023)
Der Bruder, der Grimm, proklamiert zwar reißerisch “The End”. Aber die Story ist noch lange nicht an ihrem Ende angekommen. Erst einmal startet die ganze Chose mit “Es war einmal…”. Und da war tatsächlich etwas. Nämlich das kauzige Soloprojekt des Dennis Grimm (man sieht also, dass das Alias durchaus seine Bedeutung hat), das sich durch Charlie Paschen (Coogans Bluff) und Enni Semmler (Kaskadeur) dann tatsächlich zur richtigen Band mauserte. Und diese startet mit “The End” erst richtig durch.
Mit zwei Gitarren und Schlagzeug lässt es sich dezent Schrammeln, das Crooning des Sängers rückt die Songs dann eher in den Kontext Art-Pop, was von den hin und wieder opulent geratenen Arrangements dann auch noch bestätigt wird (‘When The Lights Go Out You Sing Wuthering Heights’, ‘New Order’). Und das versetzt den Songs einen effektiven Drall von Wedding Present hin zu Sonic Youth und wieder zurück in Richtung Thomas Feiners Anywhen. Mit ‘Green’ feiert das Album obendrein noch eine feierliche Grandezza, mit ‘Dead Dogs In Space’ fast schon Mellotron-sülzigen Bryan Ferry Schmock. Zwar sind die hier zelebrierten Geschichten ein wenig zu düster für die lieben Kleinen, aber es gibt immer ein Happy End. Oder etwa nicht…? Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Bewertung: 11/15 Punkten
Surftipps zu Brother Grimm:
Homepage
Facebook
YouTube
Soundcloud
bandcamp
Spotify
last.fm
Abbildung: Brother Grimm