Altars Of The Moon – The Colossus And The Widow

(35:26; Vinyl, CD, Digital; Disorder Recordings, 17.11.2023)
Wem jetzt der Winter dank Klimawandel noch nicht kalt genug ist, kann zwecks Gefrierbrand gerne mal in das zweite Album des Post Metal Kollektivs Altars Of The Moon reinschnuppern. Aber bitte den Rüssel nicht zu tief reinhängen, es sei denn, man mag gefrorenen Rotz in Form eines 2 Meter langen Stalaktiten am Gewürzprüfer.

Was Uada-Bassist Nate Verschoor hier zusammen mit Jeff Wilson (Ex-Nachtmystium), Heath Rave (Ex-Wolvhammer) und Alan Cassidy (The Black Dahila Murder) fabriziert, ist nicht etwa melodischer Black Metal, sondern schwerer Midtempo Doom mit Gothic-Touch a la Sisters of Mercy oder frühen Typ 0 Negative, wie der Opener ‘The Signal’ offenbart. Die Riffs klirren zwar hier und da, aber die Stimmung und Atmosphäre ist nochmal schwärzer als bei Verschoors Hauptband. Gesang gibt es wohl portioniert auf “Colossus And The Widow”, außerdem bewegt dieser sich eher in Richtung Sprechgesang. Das fesselnde, hallgetränkte, mit langgezogenen Gitarrensoli versehene ‘Supermassive Black (Hole in my Heart..)’ wäre dazu der Anspieltipp.

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Neben den Songs mit Gesang verzieren flächige Synthie-Soundscapes die düstere, spacige Atmosphäre und lassen hierbei auch einen Verweis auf die Schweizer Darkspace zu, wobei im Song ‘The Vestibule’ überdies noch ein kleines, jazziges Saxophon auszumachen ist. Abgerundet werden die leider recht kurzen 35 Minuten mit ‘Existence Invalid’ und einem kleinen “Ugh!”. Wahrscheinlich als Reminiszenz an Celtic Frost und Tom G. Warrior.

Altars Of The Moon lassen mit “Colossus And The Widow” jeden Freund von spacigem Post Metal am Sessel fest frieren. Die mitreißende, tief düstere Atmosphäre und die sphärischen Synthieflächen haben durchaus ihren Reiz, allerdings wären ein paar Minuten mehr Laufzeit oder dafür weniger Instrumentals nicht schlecht für die A-Note gewesen.
Bewertung: 11/15 Punkten


Besetzung:
Heath Rave – vocals
Alan Cassidy – drums
Nate Verschoor – guitar, synth
Jeff Wilson – bass, guitar, synth

Gastmusiker:
Bruce Lamont (Yakuza) – Saxophon
Mac Gollehon (Duran Duran, David Bowie) – Trompete

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Rezensionen:
“Brahmastra” (2021)

Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Disorder Recordings und Earsplit PR zur Verfügung gestellt.