(44:10, CD, Vinyl, Digital; Tonzonen, 20.10.2023)
Seit 2014 in stabiler Trio Besetzung, stehen die Spacelords mit “Nectar of the Gods” als sechstem Studio Album in den Startlöchern und eigentlich könnte man es sich ganz einfach machen und sagen, Qualität wie eh und je. Vier Songs auf knapp unter 45 Minuten, die dramaturgisch perfekt aufeinander abgestimmt einen in sich schlüssigen wundervollen Trip ergeben. Der Opener und Titelsong beginnt entspannt kriechend mit fernöstlichen Sprach-Samples und Sitar-Klängen, den typisch psychedelischen Gitarren-Akkorden, um im späteren Verlauf mit wahlweise prägnanten, fast oldschooligen Space/Grunge Rock artigen Riffs zu begeistern, die mich nostalgisch an den Monster Magnet Klassiker “Spine of God” erinnern. Jedes Instrument erhält gut produziert seinen Raum, die Gitarren wabern schmackhaft, den Bass gut in den Vordergrund integriert, groovt man sich über 10 Minuten zielstrebig ins neue Album rein.
‘Mindscapes’ als nachfolgendes Stück setzt mit dieser typisch entspannten, melodisch dichten Psych/Space Attitüde seinen Weg durchs All fort, die Riffs mäandern, driften minutenlang und erzeugen Raum und Weite. Angenehm dunkel und nächtlich wird schrittweise verdichtet, die Atmosphäre köchelt, die Gitarren und vor allem die Drums kommen immer wieder in drängendere, intensive Muster, Schicht für Schicht die Wall of Sound aufgetürmt – so wie man es liebt bei den Spacelords. Mit variablen Drums und dunklen Synthie Sounds galoppiert ‘Endorphine High’ mit erhobenem Haupt durch den Äther, Gitarren und Drums finden auch hier schnell zu einem höheren Sound Puls zusammen, kantiges waberndes Riffing, steigert sich auch hier eindrucksvoll der Song gen Ende hin – wie immer soundtechnisch organisch kraftvoll auf den Punkt produziert. Das Highlight gibt es wie so oft am Ende, weiß man doch mit dem entrückten, ätherischen ‘Lost Sounds of Lemuria’ alles an Kreativität und Kraft zu bündeln und schießt mit knapp einer Viertelstunde nochmal schön psychedelisch ins schwarze Loch.
Atmosphärisch auf den Punkt, nimmt man den Hörer liebevoll an die Hand und ja, definitiv ein Track, der ob seiner wundervollen Melancholie niemals enden sollte. Somit fühlt sich auch dieses Album wie ein konzipierter Trip an, der sich vom Anfang zum Ende in dramaturgisch stimmiger Weise fügt. Fazit: Die Spacelords haben längst ihren speziellen Sound, ihre durchgehend hohe Qualität. Und die spielen sie wie immer auf den Punkt aus. Der geneigte Fan weiß somit, was er bekommt und für alle anderen Freunde kosmischer Rockklänge zwischen Psychedelik, Kraut und Space Rock kann es nur eine Kaufempfehlung geben.
Bewertung:12/15 Punkten
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Abbildung: The Spacelords