(58:10, Vinyl, Digital, Stone Free Records, 13.10.2023)
Wie deuteten Amon Düül II einen Slogan einst um? ‘Im Krater blühn wieder die Bäume’? Einen Krater, den unmissverständlich eine Urgewalt wie Cadû hinterlassen hat. Weil Cadû eben aus Wien kommen, was auch diese Assoziationen zulässt, und ihren Prog’n Flower Power Rock einfach so mit mächtigen heavyesken Auswüchsen bestücken. Die Band um Sängerin Scharmien Zandie klingt auf ihrem zweiten Album dann auch tatsächlich wie eine leicht angehärtete Variante von Jefferson Airplane und Scharmien gerade in einem Track wie dem hippiesken ‚OI‘ verdammt nach good old Grace.
Wobei sich die Band selbst auch in ellenlangen Jams ergeht (ein ‚Dead End‘ schafft es so auf siebzehn Minuten) und Cadû (das kurdische Wort bedeutet, passend zum hier Inszenierten, soviel wie Magie) sich lässig ins eigene Delirium spielen. Wobei die Situationen, wie im schmissigen ‚Mesmerizing Flow‘, schon einmal zu eskalieren scheinen. Hier gniedeln sich die Wiener in Rage und betonen das Heavy in Heavy Psych. „Psychotic Parade“ gerät dann tatsächlich zu einer beeindruckenden Zurschaustellung psychoaktiver und psychedelischer Ausdrucksweisen in Sound.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildung: Cadû