(44:47, CD, Vinyl, Digital; Pelagic Records/Soulfood, 18.7.2023)
Lieblichkeiten, welche die Welt braucht. Oder so ähnlich. Beziehungsweise – Jazzer, die es hart mögen. Und brachial. Dass sich hinter dem Vierer aus St. Louis gestandene Jazzmusiker verbergen, lässt sich im ersten Moment nicht erahnen. Dafür gibt es zu extreme Sludge-Breitseiten, derweil Sänger Phil Ring wirkt, als wäre das nicht sein bester Tag. Oder besser – als gäbe es nie einen guten Tag in seinem Leben. Dann gibt es aber hier abrupte Breaks in Tempi und Thema sowie exakte Instrumentenkennung, die diese Tortur, die The Gorge hier zu bieten hat, bei genauer Betrachtung dann ein wenig angenehmer erscheinen lässt.
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Messerscharfe Riffattacken kollidieren dabei mit solistischen Glanzleistungen und einer druckvollen Rhythmusfraktion. Wiederum glänzt man tatsächlich nicht nur mit kurzen, sondern minutiösen Abstechern in Richtung Progressive Rock (‘Earthly Decay’, ‘Wraith’), wobei uns der mit zwei Minuten dann doch ein wenig zu kurz bemessene Titeltrack anzeigt, dass man auch King Crimson im Anfangachtzigermodus draufhat. Hinsichtlich der Ausrichtung lässt sich “Mechanical Fiction” dann auch in zwei Parts unterteilen – den überambitioniert kompromisslosen ersten (Tracks 1-5) und den progressiv verspielten zweiten (Tracks 6-8).
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildung: The Gorge