(1:00:38; Vinyl (2 LP), CD, Digital, Blu-ray; Kscope, 15.09.2023)
Wie soll man ein Album bewerten, das man immer wieder weglegen muss, da man für dessen Vielschichtigkeit gerade nicht bereit ist?
Wie soll man ein Album bewerten, zu dem man erst unter Kopfhörern einen ersten echten Zugang findet?
Wie soll man ein Album bewerten, das einen nach dem erstem vollständigen Hördurchgang gleichermaßen überwältigt und überfordert zurücklässt?
Wie soll man ein Album bewerten, von dem man weiß, dass es noch zahlloser Durchläufe bedarf, bis man überhaupt verstehen kann, was man hier vor sich hat?
“War Of Being” wirft all diese Fragen auf, denn es ist TesseracTs bis dato ehrgeizigstes Werk. Ein echtes Konzeptalbum, auf welchem das Quintett aus dem englischen Milton Keynes die fünf Grundpfeiler ihrer Musik fast perfekt miteinander verwebt:
Eine melancholische Grundstimmung, die einen mitleiden lässt. Melodien, die zum Schwelgen einladen. Eine technische Komplexität, die staunen lässt. Rhythmische Extravaganzen, die unkontrollierbare Bewegungsmuster fördern sowie eine omnipräsente Härte, die das Zeug hat, jeden Moshpit anzufeuern.
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“War Of Being” ist eine ambitionierte Djent- und Prog Metal-Oper, mit der Daniel Tompkins, Acle Kahney , James Monteith, Amos Williams, Jay Postones versuchen, nach den Sternen zu greifen. Dementsprechend cineastisch-bombastisch gestalten sich die vielschichtigen Arrangements der verschiedenen Stücke. Besonders deutlich wird dies beim elfminütigen Titelstück, das für sich alleine genommen schon ein progressives Mini-Opus ist.
Doch gerade bei soviel Opulenz ist es wichtig, dass eine Band nicht nur als Einheit agiert, sondern dass die beteiligten Musiker auch eigne Akzente setzen können. Und auch an diesen Momenten fehlt es “War Of Being” nicht. Das Slapping von Amos Williams im groovy “The Grey” macht auch noch nach dem 100. Durchlauf immer wieder aufs neue Spaß, genauso wie die knackigen Screams am Ende von ‘Legion’, mit denen Sänger Daniel Tompkins seine Kopfstimme konterkariert.
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Mit “War Of Being” versuchen TessearcT nicht mehr und nicht weniger , als ihr grandioses “P O R T A L S” in den Schatten zu stellen. Ob ihnen dies gelungen ist, das ist zu diesem Zeitpunkt nur schwer einzuschätzen. In einer ähnlichen Liga wie der Mitschnitt des Streaming-Events spielt dieses Werk allemal.
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Wäre “War Of Being” eine Flasche Wein, so sollte man diesen zumindest noch ein paar weitere Monate reifen lassen, wenn nicht sogar noch länger. Denn erst dann wird man einschätzen können, wie edel dieser Tropfen wirklich ist.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Besetzung:
Daniel Tompkins
Acle Kahney
James Monteith
Amos Williams
Jay Postones
Diskografie (Studioalben):
“One” (2011)
“Altered State” (2013)
“Polaris” (2015)
“Sonder” (2018)
“War Of Being” (2023)
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Rezensionen:
“Видростати / Regrowth” (2022)
“Portals” (2021)
“Sonder” (2018)
“Errai” (2016)
“Polaris” (2015)
“Altered State” (2013)
“One” (2011)
Festival- & Konzertbericht
15.01.23, ‘s-Hertogenbosch (NL), Mainstage Brabanthallen, Headbangers Parade #1
Abbildungen:
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von cmm zur Verfügung gestellt.