(45:15, CD, Vinyl, Digital Pelagic Records/Soulfood, 22.09.2023)
Nun haben die Norweger doch tatsächlich fünf lange Jahre gebraucht, um den Nachfolger des gewaltigen “Myra” ins Rennen zu schicken. Aber, gut Ding will eben Weile haben, und “Brefjære” ist ein verdammt gutes Ding. Norwegische Folklore wird hierbei mit mächtigen Postrockschüben und fulminanten Drones verwoben, dass es eine himmelhochjauchzende Freude ist. Die Choräle in ‘Krokete, Rettskafen’ ebnen einen Weg voller wundersamer Landschaftsbilder und Stillleben sowie in das epische Soundscape ‘En brennende vogn over jordet’, das in seinen knapp zehn Minuten schon einmal alle Vorzüge von Spurv bezüglich fesselnder Spannungsaufbauten liefert. Und dann kommt mit dem wuchtig-pathetischen ‘Som Skyer’ die Hymne an den Postrock schlechthin – mit jubilierenden Gitarren, Melodiebögen und ebensolchen Himmelschören.
‘Under himmelhelvingen’ kommt als Folksong als Zwischenpart von ‘Som Skyer’ und dem sich von kaum wahrnehmbar bis wahrlich ohrenbetäubend steigernden ‘Til en ny vår’. ‘Å vente er å endre’ variiert von mächtig noisigen Temperamentausbrüchen zu ambienten Klangflächen mit heavenly voices, die sich in das heavyeske ‘Urdråpene’ hineinsteigern, ehe das Album mit dem Götterreigen ‘Din pust fra stein’ nordisch herb beendet wird. Das Walhalla des Postrock!
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildung: Spurv