Neuronium – Signatures

(63:37, CD, digital; MiG-Music, 25.08.2023)
Erst kürzlich wurde die Wiederauflage der ersten beiden Alben des (zur Anfangszeit) spanisch-belgischen Trios von MiG-Music wieder aufgelegt, schon folgt die zweite Veröffentlichung von Neuronium auf diesem Label. Diesmal handelt es sich ausschließlich um Titel von Michel Huygen, der seine Musik mal unter seinem eigenen Namen oder eben auch als Neuronium herausbringt. Welche Kriterien es sind, die definieren, unter welchem Namen ein Album herauskommt, bleibt unklar, zumal keine eklatanten stilistischen Unterschiede herauszuhören sind. Doch gemein haben die Alben, dass der Protagonist seine Musik als „Psychotronics“ bezeichnet – ein Stil, der irgendwo zwischen Berliner Schule, kosmischer Elektronikmusik und Ambient liegt.

Nun handelt es sich bei “Signatures” allerdings nicht um ein neues Werk, sondern um eine Zusammenstellung bekannter Titel von diversen Neuronium-Alben, Untertitel “i>Michel Huygen’s Music World”. Enthalten sind Zungenbrecher wie “Etykagnostyka”, “Mystykatea” oder auch “Jamais Vu”, “Nihiliphobia”, “Exosomnia”. Ebenso findet das aktuelle Werk “Ikigai” mit gleich zwei Titeln Berücksichtigung, wobei die wunderbare ruhige Nummer ‘Life is Emotion’ sich sehr stark Richtung Vangelis orientiert. Mit ‘Orion (Anthem)’ ist sogar eine Nummer mit Gesang (von Jimmy Demers) im Programm (zu finden auf “Alien Spirit”). Weitere zwei Titel fallen ebenso aus dem Rahmen, da sie nicht unter dem Namen Neuronium veröffentlicht wurden, sondern zum Solokatalog Huygens gehören. Das ist zum einen der Titel ‘Remoteness’ von “Infinito”. Den Abschluss dieser Compilation bildet ‘Imaginary Movement No. 5’ vom Album “Neo”, einem sehr ambitionierten Werk, auf dem der Protagonist mit dem London Symphony Orchestra zusammenarbeitet.

Man bekommt einen guten Überblick über verschiedene Herangehensweisen des Künstlers. Da sind spacige Elektronikklänge ebenso vertreten wie teils süßliche, sanfte, von synthetisierten Streichern getragene Klanglandschaften. Auf der Cover Rückseite wird es passend beschrieben:

“A solid special compilation album from ultra electronic moods with synthesizers and electronics to neoclassical music but passing thru cosmic and dreamy landscapes…”

Huygen hat hierbei aus rund 500 Kompositionen auswählen können, und hat sich für die vorliegende Zusammenstellung entschieden, die aus seiner Sicht einen guten Querschnitt liefert, der all seine Stimmungen widerspiegelt.

Eine durchaus sinnvolle Option für EM-Fans, denen der Name Neuronium nichts sagt, diese Lücke jetzt zu schließen. Lust auf mehr ist dabei nicht auszuschließen.
Bewertung: 10/15 Punkten


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Abbildungen: Neuronium