(54:46; Digital, Eigenproduktion, 13.07.2023)
Beim vorliegenden Werk mit dem Titel “Inner Cosmos” handelt es sich um das Debüt-Album des australischen Musikers Matt Goodluck. In der EM-Szene ein neuer Name, doch das bedeutet nicht, dass dies seine ersten Gehversuche im Musik Business sind. Im Gegenteil, er arbeitete bereits in den Neunzigern bei verschiedenen europäischen Plattenfirmen, um schließlich in den frühen 2000ern nach Australien zurückzukehren. Dort war er zunächst als Sänger aktiv und wurde schließlich Lead-Sänger der australischen Pink Floyd Coverband Echoes of Pink Floyd, mit denen er auch tourt.
Schon früh hatte er sich für Elektronische Musik interessiert und bezeichnet seine Hauptinspirationsquellen als Tangerine Dream, Klaus Schulze, Brian Eno, Vangelis, John Carpenter oder auch Cluster. Dies hört man seiner hier vorliegenden Musik tatsächlich an. Und zwar in einer Form, die diesem Album einen positiven, sympathischen Gesamteindruck hinterlassen lässt. Zum einen ist er nicht so dicht an den Originalen, dass er als Klon tituliert werden müsste, andererseits ist ihm auf “Inner Cosmos” eine sehr unterhaltsame Mischung aus all diesen Stilrichtungen der Elektronischen Musik gelungen. Da sind natürlich Parts, die stilistisch der Berliner Schule folgen, doch ebenso zu einem nicht unerheblichen Anteil eine Musik, die man schnell als Soundtrack verorten würde, was es aus Sicht des Künstlers ja auch genauso sein soll, der seine Kompositionen als “Mini Soundtrack fürs geistige Auge” bezeichnet. Da passt es ins Bild, dass in drei Titeln Passagen aus teils recht alten Filmen eingebaut sind. Dabei handelt es sich um “Night of the Living Dead” (1968), “Undersea Kingdom” (1936) und ein TV Special mit dem Titel “Mission Mind Control” (1979).
Auf einzelnen Stücken wird Goodluck von Gastmusikern begleitet, die beteiligten Musiker sind im Einzelnen:
Matt Goodluck – all synthesizers / compositions / production
Martin Kennedy – ebow / slide guitar / ambient guitar
Tony Coppola – bass guitar / treated guitar
Mark Franco – fretless bass
Paul Bindig – fender rhodes.
Der Protagonist beweist auf seinem Debüt ein feines Händchen bei der Zusammenstellung der insgesamt 13 Tracks. Und dabei liegt er mit der Selbsteinschätzung von “schöner, atmosphärischer Musik mit gelegentlichen düsteren Exkursionen, bisweilen unvorhersehbar, aber voller Wärme” auch tatsächlich goldrichtig. Der Schreiberling zitiert den Künstler in diesem Falle gern, denn mit dieser Aussage wird aus Rezensenten-Sicht ins Schwarze getroffen. Wer sich also von dieser Beschreibung angesprochen fühlt, sollte sich mal die Musik dieses EM-Newcomers zu Gemüte führen. Da kommt in Zukunft hoffentlich noch viel mehr aus dem Hause Goodluck. Und warum eigentlich nicht auch mit Gesang beim nächsten Mal?
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 11)
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Abbildungen: Matt Goodluck