(47:57/54:11, Digital, Amygdaland Music/Iapetus, 2023)
Ob Nils Frahm, Lubomyr Melnyk, Martin Kohlstedt, Bugge Wesseltoft oder Poppy Ackroyd – PianistInnen sind die neuen Popstarts. Sogar ein Ryuichi Sakamoto veröffentlichte einige Wochen vor seinem Tod mit “12” noch ein Album mit Klavierstillleben. Gut, Dirk Schlömer hat es sonst eher mit Rock (Ton Steine Scherben), World Music (Das Zeichen) oder Kraut’n Space Rock (OrnahMental, Schl@g!), trotzdem ist es bei (fast) jedem gestandenen Musiker einmal an der Zeit für ein melancholisch-gehaltvolles in sich gehen, und das passiert an dieser Stelle mit “Dubby Nocturne” und “Dubby Nocturne II”. Das sind einmal acht und einmal zehn Klavierstücke für die Nacht (aber nicht nur), die, seltsam verhalten und verhuscht, dennoch unendliche Räume öffnen.
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Dezente Pianotupfer, die sich zu dezenten Melodien zusammenfügen, dezente Downbeats und Dubs, die sich in ihren Ausdehnungen allerdings nicht dezent zurückhalten, sondern bis zu transzendenten acht Minuten auswuchern, erschaffen dunkelbunte Moods in Pastell. Schlömer selbst spricht von modernen Höhlenmalereien, die er mittels Piano auf imaginäre Wände tupft. Etwas weiter ausholend sind die “Dubby Nocturne”-Tracks wie die “Gymnopédies” des 21. Jahrhunderts (der Satie– nicht der Sparta-Bezug!) – leicht durchzuhören und trotzdem von fesselnder Nonchalance.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildung: Burkhard Girke/Martina Grünewald/Dirk Schlömer