(27:28, Vinyl, Digital; Black Throne Productions, 25.08.2023)
Helena Petrovna Blavatsky wurde im Jahr 1831 in Jekaterinoslaw im Russischen Kaiserreich geboren (die Stadt liegt heute in der Ukraine und heißt Dnipro). Die Russlanddeutsche trug bei ihrer Geburt noch den Namen ihrer mecklenburgischen Familie von Hahn-Rottenstein. Auf Reisen und Wanderungen lernte Blavatsky Kulturen, Religionen und spirituelle Ausrichtungen Europas, Asiens und Nordamerikas kennen. Im Jahr 1875 begründete sie dann in New York zusammen mit William Quan Judge, Henry Steel Olcott und anderen die Theosophische Gesellschaft. Die Ziele dieser okkultistischen Bewegung waren dreierlei. Eine Einigkeit aller Menschen sollte angestrebt werden, wobei Herkunft, Geschlecht und Ethnie als Abgrenzungsmerkmale überwunden werden sollten. Des Weiteren sollten Theologie, Religionswissenschaft, Philosophie und Naturwissenschaften in Einklang miteinander und im gegenseitigen Vergleich unterrichtet werden. Und zu guter Letzt sollten noch verborgene Kräfte der Spezies Mensch wissenschaftlich untersucht und nachhaltig genutzt werden. Helena Petrovna Blavatsky hatte die Vision von einer Zukunft, in der alle Menschen unter einer gemeinsamen okkulten Lehre in Harmonie vereint werden können. Lehre und Leben von Blavatsky wurde nun im Split Album des Fuzz- und Space Rock-Trios AAWKS und der texanischen Doom Metal-Band AIWASS gewürdigt.
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Die A-Seite beherbergt das vierzehneinhalbminütige Stück ‘1831’, das nach dem Geburtsjahr Blavatskys benannt wurde. Nach einem psychedelischen Intro leitet ein Gitarrenriff, das etwas an Black Sabbaths ‘Electric Funeral’ erinnert, in eine dichte Wolke aus psychedelischem Doom Metal und Sludge. Trotz der Länge des Stückes ist ‘1831’ von AAWKS sehr abwechslungsreich, da das Trio aus Barrie in Ontario die Themen und Motive des Stückes immer wieder alteriert und die Hommage an das Lebenswerk von Blavatsky in unterschiedlichen Tempi zum Besten gibt.
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Mit dreizehn Minuten Spielzeit hat sich auch AIWASS aus Austin, Texas nicht gerade kurz gefasst. Ebenfalls mit starkem Hang zum Doom Metal und sehr präsenter psychedelischer Ausrichtung widmet sich die Band den Schriften von Blavatsky in ‘The Unholy Books’. Klanglich liegt der hauptsächliche Unterschied zur A-Seite im fehlenden Sludge-Einfluss. Jedoch geht es auch bei AIWASS düster und okkult zur Sache. AIWASS wurde ursprünglich als Ein-Personen-Band von Blake Carrera gegründet und ist seit Kurzem um Leadgitarrist Pablo Anton bereichert worden. In psychedelisch-endzeitlicher Zweisamkeit wird hier eine Klangreise präsentiert, die wie düstere Wellen auf dem Styx voran schwappen. In wechselndem Tempo fließt das Hauptthema nach vorne, bis es im letzten Viertel seinen Höhepunkt erreicht. Dieser erinnert an eine Blackened Doom Metal-Umsetzung von Marilyn Mansons Version des Liedes ‘Sweet Dreams’.
“The Eastern Scrolls” ist eine düsterschöne Hommage an Leben und Wirken von Helena Petrovna Blavatsky. Die Theosophische Gesellschaft bekommt hiermit zwei nachträgliche Hymnen, die den Okkultismus der Organisation gut vertonen. Besonders die A-Seite von AAWKS überzeugt mit ihrer Vielfältigkeit, wohingegen die B-Seite von AIWASS wohl eher Fans von monotonerem Funeral Doom überzeugen wird.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Sämtliche Bilder wurden uns mit freundlicher Unterstützung von C-Squared Music zur Verfügung gestellt.