Visitor 2035 – Visitor 2035
(40:59, CD, MiG-Music, 30.6.23)
Durchaus spannend, was das Made in Germany Music Label da mal wieder ausgegraben hat. Diesmal nicht im Bereich der Elektronischen Musik, sondern primär zunächst einmal für Fusion-Freunde interessant. Doch nicht nur für die, auch Fans des Symphonic Prog sollten ihre Freude an diesem Album haben können, denn der britische Vierer bringt in die hauptsächlich auf Fusion ausgerichtete Musik auch immer wieder, speziell durch die Keyboards, sinfonische Elemente an. Die Band heißt Visitor 2035, wurde 1973 zunächst unter dem Namen Touch als Quintett gegründet, um sich schließlich umzubenennen und als Instrumental-Vierer als Visitor 2035 weiterzumachen. Laut Booklet ist das vorliegende Werk ihr einziges Album, jedoch findet sich noch ein früheres Album unter dem Titel „Cain!“, das mit Ausnahme der Bassposition (damals noch Joe Dudziak), in gleicher Besetzung aufgenommen wurde. Die hier vorliegenden sieben Instrumentals mit Spielzeiten zwischen vier und sieben Minuten sind folgender Besetzung zu verdanken:
Craig Pruess – ARP synthesizers / pianos / trumpet / orchestral chimes / vibes / taped effects
Ray Deefholts – electric guitar / acoustic guitar
Peter Stroud – Gibson bass / Fender fretless bass / double bass
Nigel Robinson – drums / tympanis / timbales / assorted percussion.
Schon der Auftakt ‘Don Genaro’s Waltz’ macht deutlich, dass hier ausgesprochen kompetente Musiker am Start sind. Wuseliges Drumming, starkes Zusammenspiel von Tasteninstrumenten und Gitarren, das Ganze zwar auf Fusion-Fundament, aber es kommen immer mal Arrangements hinzu, die dem Freund des Symponic Prog definitiv zusagen sollten. Das gilt für das komplette Album, das ohne Durchhänger Musik auf hohem Niveau präsentiert. Tonangebend ist dabei Craig Pruess mit seinem dominanten Keyboardspiel, bisweilen ist er auch an der Trompete zu hören. Später arbeitete er übrigens auch mal mit Mike Oldfield und mit Nick Mason zusammen.
Als Anhaltspunkte für die Musik von Visitor 2035 mögen Weather Report dienen, an manchen Stellen erinnert es den Rezensenten auch an Shadowfax (bzw. deren “Watercourse Way”), Happy the Man oder gar Ethos. Prima Re-Release!
Bewertung: 11/15 Punkten
Surftipps zu Visitor 2035:
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Abbildungen: Visitor 2035/MiG Music