Sappy and the Moodkillers – Sappy and the Moodkillers

Sappy and the Moodkillers - Sappy and the Moodkillers (2023, Voodoo Madness Records) COVER
Artwork: Fabio

(30:59, Vinyl/Digital, Voodoo Madness Records, 14.07.2023)
Bei Sappy handelt keineswegs um die Kurzform für einen Namen wie beispielsweise Joseph oder Sabrina. Stattdessen handelt es sich beim zweisilbigen Wort um eine morphologische Neuschöpfung, die sich aus den beiden Lexemen sad und happy ergibt. Die Erklärung im Fließtext liefert das unterfränkische Quartett Sappy and the Moodkillers selbst:

Are you sad or are you happy?
Don’t be silly, just be sappy!

Ist man sappy, befindet man sich folglich in der goldenen Mitte zwischen den Extrempunkten der Stimmungswelt. Ein Weg, um diesen Zustand erfolgreich zu erlangen, ist mittels der Hilfe von sogenannten Moodkillers. Und damit ist der Einstieg in die fantastisch-dadaistische Welt der Würzburger Band und ihres selbstbetitelten Debutalbums bereitet.

Es war ein langer Weg bis zur Veröffentlichung dieses Albums. Nach den ersten Live-Mitschnitten, die bereits in den Jahren 2019 und 2020 veröffentlicht wurden, zog sich der Aufnahme- und Mischprozess lange hin. Ernst wurde es, als im März 2021 die Single ‘Sappy‘ veröffentlicht wurde und damit die erste Studioaufnahme von Sappy and the Moodkillers vorlag. Nun ist es endlich so weit, dass der im SpiralMusicStudio von Nico Gwozdz vollendete Langspieler auf Schallplatte oder im Stream zur Reise in eine wunderschön absurde Welt einlädt.

Als “Post Instrumental Space Disco” bezeichnen Sappy and the Moodkillers ihre Musik. Wer es lieber mit konventionellen Termini hat, mag vor allem Post Rock und Space Rock im Klangbild wiederfinden. Atmosphärisch-psychedelische Themen bestimmen die wortlose Sprache des Albums, wobei sich immer wieder fröhlich-lustige Motive einmischen. Im Stück ‘Sappy’ etwa hüpft ein quirliges Jazzlick zwischen den hypnotisierenden Riffs umher, in ‘Wehrmachtskaputtmoped’ reiben sich Math Rock Elemente an einer Hochspannung aus Psychedelic Rock, und das Intro zu ‘Despera_DOS’ weckt frustrierende Erinnerungen an ein altes Betriebssystem.

“Sappy and the Moodkillers” ist ein Album, das hält, was es verspricht. Im Niemandsland zwischen Freude und Trauer beginnt eine wundervolle Reise in Richtung bizarrer Taubheit. Sappy and the Moodkillers entführen ihr Publikum in eine Parallelwelt, in der nur eine Stimmung vorherrscht: Sappiness.
Bewertung: 12/15 Punkten

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