(39:42, Vinyl, Digital; Eigenveröffentlichung, 09.06.2023)
Zwischen Björk, Coco Rosie und Joanna Newsom ist noch Platz. Ganz viel Platz. Dieser Raum, der von Singer-/Songwriting über Post Rock bis hin zu Semi-Klassik alles zu bieten hat, wird jetzt von Judith Parts, jedenfalls zum Teil, ausgefüllt. Die heute in Kopenhagen residierende estnische Musikerin holt auf ihrem selbst inszenierten und zum Großteil, bis auf Cello und Trompete, auch selbst eingespielten Album wahrlich zu einem Rundumschlag in Sachen alternativer Akustikmusik aus und präsentiert uns am Rand zur Stille ausharrende, pastellfarbene Klanggemälde. Schon der als Opener fungierende Titeltrack offenbart uns eine transzendente Soundkulisse aus female Voices, Piano und verhuschten Soundscapes – kaum wahrnehmbar und unaufdringlich, aber dafür umso dringlicher.
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‚Underwater Love‘ gibt sich tatsächlich als eben solche – seltsam gedämpft, wie unter der Wasseroberfläche treibend, sind Klänge vernehmbar. Und eine Stimme, die ob ihrer Zerbrechlichkeit beinahe wirklich zerbricht. Daneben Instrumentales wie die Pianoballade ‚København‘, das aus Kammermusik und dezenten Noises geformte ‚November‘ und das große fast schon Postrockende ‚Samsø‘ (ohne Gitarren natürlich). Oder das schwelgerische ‚Family‘. Und irgendwie hat “Meadowsweet” tatsächlich etwas äußerst nordisches an sich…
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 11)
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Abbildungen: Judith Parts