(62:23, CD, Vinyl, Digital, Apollon Records/Plastic Head, 12.05.2023)
Ein umfangreiches Konzept für Gourmets vom Hard Rock der Siebziger. Mit mächtigen Riffs, Twin Guitars und ausufernden Georgel stürzen sich Hex A.D. in ein Abenteuer, das nicht nur Album-füllend ist sondern großzügig darüber hinaus wächst. Mit über einer Stunde erschufen die Norweger ein Storyboard über den Genozid, wobei hier an drei Beispielen (Shoa, Holocaust, Auschwitz/ Tutsi, Hutu, Ruanda/ Rohingya, Myanmar) unbequeme Wahrheiten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu Themen gemacht werden. Womit sich Hex A.D. selbst mit einem Anspruch beladen haben, der schnell zum Scheitern verurteilt werden könnte. Der Vierer um Sänger und Gitarrist Rick Hagan meistert die Hürden aber mit Bravour und präsentiert ein (Über-) Album, das viel von Iron Maiden, Judas Priest und Saxon, aber auch Deep Purple, Thin Lizzy und Uriah Heep hat.
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Bereits mit dem Opener ‘The Memory Division’, der mit seinen dreizehn Minuten auch gleich der Longtrack von”Delightful Sharp Edges” ist, fahren Hex A.D. dann auch gleich alle stilistischen Geschütze auf, derer sie habhaft werden können und präsentieren einen Sound Clash, der weit über die Hard-Rock-Intentionen hinausgeht und der sogar in Bereiche des Progressive Rock eintaucht. ‘Radio Terror’ steht diesem mit seinen immerhin auch knapp zehn Minuten nicht nach und präsentiert eine zwischen Hammond-Breitseiten, markanten Hard-Rock-Riffs und Voodoo-Trommeln rangierende Band in bester Spiellaune.
Mit ‘Hell Today’ taucht man lässig in die amalgamen Gewässer des Heavy Metal ein – inklusive mehr als nur dezenter Screams. “Delightful Sharp Edges” bietet reichlich Stoff zum sich Festbeißen – nicht nur musikalisch, sondern und vor allem auch thematisch. Das muss man erst einmal sacken lassen.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, FF 9, KR 11)
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Abbildung: Hex A.D./Apollon