(73:35, CD, digital, Eigenproduktion, 05.06.2023)
Der Bandcamp Seite des in Ungarn lebenden Briten Dave Pearson ist zu entnehmen, dass er mit dem aktuellen Album “Mysterious Cave of Eternal Theta” wieder zurückkehren möchte zur Berliner Schule EM. Und das beinhaltet gleichzeitig einen extensiven Gebrauch des guten, alten Mellotrons. Recht so! Bravo! Eine hervorragende Idee.
Es ist aber nicht etwa so, dass seine vorangegangenen Alben wie u.a. die Zusammenarbeit mit radioray schlecht gewesen wären. Nein, keineswegs. Aber er kehrt hier zu einer seiner Kernkompetenzen zurück, und das ist die Art elektronischer Musik, die stark von der Berliner Schule beeinflusst wird. Und eine dominante Rolle spielt auf diesem Album eindeutig wie bereits angekündigt das Mellotron, das auf wirklich jedem Track sehr präsent ist. Streicher, Chöre, Flöten – alles dabei. Nicht umsonst heißt der letzte Track, der übrigens eine Live Aufnahme ist, ‘Mellotronication’.
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Alle fünf Tracks überschreiten die Marke von zehn Minuten, zum Teil auch recht deutlich, sodass man auf eine Gesamtlaufzeit von fast 74 Minuten kommt. Und diese werden dem Mellotron-Fan eine wahre Freude bereiten, so viel ist sicher. Und dass im Albumtitel ein griechischer Buchstabe vorkommt, erscheint dem Schreiberling nicht als Zufall, denn die Atmosphäre auf diesem Theta-Album erinnert ganz eindeutig an ein Epsilon-Album, nämlich Edgar Froeses “Epsilon in Malaysian Pale”. Der Sound ist insgesamt sehr warm und die Sequenzen sind sehr geschickt eingesetzt und strahlen meist eher Ruhe als nervöse Hektik aus, so dass insgesamt ein sehr entspanntes, aber höchst intensives Elektronik Album dabei herausgekommen ist, auf dem Pearson übrigens entgegen sonstiger Gepflogenheiten keinerlei Gitarre eingesetzt hat. Ein wahrlich tolles EM-Album, das an dieser Stelle dem Genre Freund bedenkenlos empfohlen werden kann. Nicht nur das, es gehört zu den besten Neuveröffentlichungen dieses Jahres in der EM-Szene.
Die Titel im Einzelnen (da jeder Track eine Erwähnung wert ist):
1 – Sunrise kisses on forest floor (17:36)
2 – It could be paradise (10:26)
3 – Mysterious cave of eternal theta (16:22)
4 – Delta wave dreamer (18:33)
5 – Mellotronication (live) (10:35)
Bewertung: 13/15 Punkten
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Abbildungen: Computerchemist
