Comedy of Errors – Threnody for a Dead Queen
(59:01, CD, Coe Music/Just for Kicks, 16.06.2023)
Die Bandgeschichte geht bei dieser schottischen Formation weit zurück bis in die 80er Jahre. Mit dem 1988 erschienenen Debütalbum flogen sie allerdings weitgehend unter dem Radar, sie erreichten damit eher nur eine Minderheit in der Prog-Szene, was möglicherweise auch der Grund dafür war, dass man sich schnell wieder auflöste. Doch damit war das Kapitel Comedy of Errrors noch längst nicht erledigt, was sich allerdings erst 23 (!) Jahre später zeigen sollte, denn da erschien plötzlich ein neues Album. Der Kern der Band – Sänger, Keyboarder, Gitarrist – bestand weiterhin aus Gründungsmitgliedern, und im Laufe der Jahre kristallisierte sich ein konstantes Line-Up heraus, das sich wie folgt liest:
Joe Cairney – vocals
John Fitzgerald – bass
Jim Johnston – keyboards / backing vocals
Bruce Levick – acoustic drums
Mark Spalding – guitar / backing vocals.
In 2-Jahres Abständen erschienen nun Alben der Schotten, da hatte sich also offenbar einiges an Ideen und Motivation angestaut, die fleißig in Tonträger umgewandelt wurden. Lediglich die Pause zwischen “House of Mind” (2017) und “Time Machine” (Ende 2022) war deutlich länger. Doch offensichtlich hatte sich in dieser Zeit auch wieder einiges angesammelt, denn kaum ist “Time Machine” rezensiert worden, liegt mit “Threnody for a Dead Queen” schon das nächste Werk vor.
Der Opener ‘Summer Lies Beyond’ ist mit 15 ½ Minuten Spielzeit gleich der längste Track des Albums. Und zudem eine kleine Überraschung, denn im Gegensatz zu früheren Zeiten agieren sie hier weniger als typische Neo Prog Band, sondern sind hier eher im Bereich des Symphonic Prog unterwegs. Die Keyboards geben den Ton an, was nicht verwundern muss, denn Johnston hat sämtliche Songs komponiert. Einige Passagen erinnern den Schreiberling an die amerikanischen Realm, oder um es klarer auszudrücken: das hat schon was von (alten) Yes. Allerdings in einer recht ruhigen, beschaulichen Weise. Dem Wohlfühl-Prog-Fan dürfte dieser Song gut gefallen. Das nachfolgende ‘The Seventh Seal’ ist nur unerheblich kürzer geraten, geht allerdings dann mehr in Richtung Neo Prog.
Neben den Longtracks gibt es auch vier entspannte Drei-Minuten Instrumentals, mal als Keyboard-lastige Nummer oder auch mal mit folkiger Atmosphäre und gewisser Mike Oldfield-Nähe, sowie einen recht kurzen Song namens ‘Jane (Came out of the Blue)’. Der Titelsong bringt es auch nochmal auf 12 ½ Minuten Laufzeit und nimmt sehr langen instrumentalen Anlauf, bis dann schließlich Sänger Cairney auftritt. Hier liefern Keyboards und Gitarren ein schönes Siebziger Sympho-Prog-Feeling, die Arbeit an den Saiten erinnert ein wenig an frühe Genesis, die Gesangsarrangements eher an Yes.
Fazit: Comedy of Errors sind nach wie vor eine Band ohne Ecken und Kanten und sicherlich keine Heavy-Truppe, legen aber mit “Threnody for a Dead Queen” eines ihrer bisher besten Alben vor.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: Comedy of Errors