(88:10, DCD Mediabook, Triple Vinyl, Digital, Label Seven Reizh Editions, 03.05.2023)
Seven Reizh war ursprünglich ein bretonisches Duo, das in den letzten Jahren immer wieder mit aufwendig gestalteten Alben für einige Aufmerksamkeit in der Musikszene sorgen konnten. Die langjährigen französischen Freunde Claude Mignon (Komponist und Musiker) und Gérard Le Dortz (Schriftsteller und Sänger) hatten mit großem Engagement an ihren geheimnisvollen Geschichten gearbeitet. Nach der Gründung von Seven Reizh im Jahr 1999 veröffentlichte das Duo 2001 ihr Debütalbum “Strinkadenn’Ys”. Später folgten “Samsâra” (2006), “La Barque ailée” (2015) und “L’Albatros” (2018).
Was ursprünglich als Trilogie gedacht war, wird nun mit dem mittlerweile fünften Studioalbum “Quand s’envol les mots”, was soviel heißt wie „Wenn die Worte wegfliegen“, abgeschlossen. Es darf als eine Form der Aufarbeitung der letzten beiden Alben verstanden werden und beendet die 2001 mit “Strinkadenn’Ys” begonnene Tetralogie.
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Aufmerksamen Fans von Seven Reizh wird nicht verborgen geblieben sein, dass auf dem aktuellen Album offensichtlich ein Name fehlt, es handelt sich dabei um die andere Hälfte des ehemaligen Duos, Gérard Le Dortz. Für die komplett neu erstellte bzw. überarbeitete Version der letzten beiden Alben bemühte der verbliebene Mitbegründer von Seven Reizh, Claude Mignon, zahlreiche Gastmusiker. Die Formation ist von Beginn an dafür bekannt, eine Brücke zwischen den unterschiedlichsten Stilrichtungen zu schlagen. Claude Mignon und seine teils sehr namhaften Gastmusiker vereinen Rock, Progressive Rock, keltischen und bretonischen Folk, World Music und Elemente der klassischen und symphonischen Musik miteinander. Mignon benötigte bis zur Vollendung des Gesamtkunstwerkes, man beachte besonders die aufwendig und farbenfroh gestaltete Buchausgabe, ganze drei Jahre. Es ist mit Fotografien des Komponisten illustriert sowie Gemälden von Yveline Adernot, einer Malerin aus Camaret-sur-Mer. Die Grafikdesignerin Solène Le Grand gab dem Album abschließend den Feinschliff. In Anbetracht des Ergebnisses ein absolut gerechtfertigter Aufwand und ein kleines Schmuckstück in jeder Musiksammlung.
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Die lange Liste traditioneller Instrumente zeigt, worauf Claude Mignon stilistisch seinen Schwerpunkt gelegt hat. Den Höreindruck bestimmen mit (progressivem) Rock und sphärischen aber auch akustischen Phasen angereicherter keltisch, bretonischer Folk. Vorwiegend handelt es sich um ein Instrumentalwerk, das allerdings auch durch einige fast exotisch wirkende Gesänge und Stimmen bereichert wird. Das mag vor allem daran liegen, dass u.a. eine Vietnamesin und eine Türkin diesen Part übernommen haben. Die einzelnen Songs variieren zwischen Melancholie und Zuversicht, bis hin zu lebhaft dynamischen Momenten. Eine Bandbreite, die viele Möglichkeiten der musikalischen Entfaltung eröffnet und von allen Musikern spürbar gerne umgesetzt wird.
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Das aktuelle Seven Reizh Album “Quand s’envol les mots” ist eine 88-minütige musikalische Reise durch keltisch-bretonisch geprägte Progressive Rock Landschaften. Ein folkloristisches Wechselbad zwischen Anmut, Melancholie und purer Lebensfreude, dabei verstehen es Mastermind Claude Mignon und seine Begleitmusiker meisterlich, aus dem Vollen zu schöpfen.
Bewertung: 12/15 Punkten
Line-up Seven Reizh:
Claude Mignon: Kompositionen/Arrangements, elektrische und akustische Gitarren, Klavier, Synthesizer, Lap Steel
Gastmusiker:
Marcel Aubé: Erhu
Pelin Başar: Ney, türkische Stimme
Éléonore Billy: Nyckelharpa
Loïc Bléjan: Uilleann-Pfeifen
Cyrille Bonneau: Duduk
Olivier Carole: Bass
Sébastien Charlier: Mundharmonika
Shan Charriau: Bambusflöten
Mathilde Chevrel: Cello
Jonathan Dour: Violine
Philippe Durand: Waldhorn
Rosendo Gomez: Flamenco-Gitarre
Ronan Hilaireau: Klavier
Michel Hoffman: Oboe
Régis Huiban: Akkordeon
Vincent Lecomte: Bass, Trompete
Bernard Le Dréau: Tenorsaxophon, Klarinette
Ewan Le Gallic: Schottischer Dudelsackspieler
Shane Lestideau: Violine
Gurvan Mével: Schlagzeug, Percussion
Gwenaël Mével: Tin and Low Whistles, Bombarbe
Gwendal Mével: Querflöte
François Pernel: Keltische Harfe
Ying Rao: Guzheng
Thierry Runarvot: Kontrabass
Olivier Salmon: Elektrische und akustische Gitarren
Gilles Sasongko: Violine
Nadia Simon: Französische Stimme
Laurent Sureau: Handpans
Huong Thanh: Vietnamesische Stimme
Stefanie Theobald: Stimme
Mihai Trestian: Becken
Alexis Vasiliev: Countertenor
Xuan Vinh Phuoc: Dan Tranh
Gleichstimmige Chöre „Stimmung“ und „Solfanelli“,
vom Konservatorium Brest unter der Leitung von Cécile Le Métayer
Xavier Aubert: Toningenieur
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Bildmaterial und Videos mit ausdrücklicher Genehmigung: Claude Mignon / Seven Reizh