RPWL – Crime Scene

RPWL – Crime Scene (GaoM/Soulfood, 17.03.2023) COVER(45:06, CD, digital, Gentle Art of Music, 17.03.23)
Möglicherweise kommt es einem gar nicht so vor, aber das letzte Studioalbum ”Tales from Outer Space“
der deutschen Vorzeige-Artrocker liegt nun immerhin vier Jahre zurück. Vermutlich liegt das daran, dass sie angesichts der letzten Live-Alben und ihrer Tourneen stets präsent waren. Nun also neue Kompositionen – kurz und bündig mit einer Gesamtlaufzeit von einer dreiviertel Stunde. Gut so. An der Grundstimmung und dem typischen Sound von RPWL hat sich zwar nichts Wesentliches geändert, aber immerhin hat es personelle Veränderungen gegeben. 50% des Bandnamens behalten zwar ihre Gültigkeit, aber die Zeiten des zweiten Keyboarders sind – zumindest vorerst – vorbei. Markus Jehle, immerhin schon seit fast zwanzig (!) Jahren dabei, hat sich Ende 2022 entschieden, sich zurückzuziehen. Außerdem ist ein neues Mitglied zu begrüßen, denn die Position am Bass wird nun von Markus Grützner besetzt. Somit wurde das aktuelle Album von folgendem Quartett eingespielt:

Yogi Lang – vocals / keyboards
Kalle Wallner – guitars
Marc Turiaux – drums
Yogi Lang – bass.

Der Promo-Sticker weist das neue Werk als Konzeptalbum aus, passend zum Albumcover, das an Serien wie „The Closer“, „Criminal Minds“ usw. erinnert, geht es hier um das große Thema Kriminalität. Mit dem achtminütigen ‘Victim of Desire‘ starten sie gleich standesgemäß mit einer starken Nummer. Anfangs überrascht der Satzgesang ein wenig, doch schnell ist dank des Lead Gesangs klar, wir befinden uns auf einem RPWL Album.

Ein Höhepunkt des Albums ist der fast 13-minütige Song ‘King of the World’, der längste Track des aktuellen Longplayers. Feine Melodien, schöne Mellotron-Untermalung und das abwechslungsreiche Gitarrenspiel von Kalle Wallner machen diesen Song zu einem ausgesprochen angenehmen Hörerlebnis. Bei RPWL muss es nie Spektakel sein, es ist die Atmosphäre und Stimmigkeit der Arrangements, die ihre Qualität ausmachen. Wie sich hier beispielsweise Gitarren-betonte Passage und anschließendes Moog-Solo ergänzen, ist einfach klasse! Der Schreiberling hatte zugegebenermaßen in den Anfangstagen bei RPWL Live-Auftritten wenig Gefallen an den Gesangsdarbietungen gefunden, doch das ist schon längst kein Thema mehr. Hier passt alles wunderbar zusammen, Gesang inklusive, und dieser Song darf als mustergültiges Beispiel dafür herhalten. An den Song schließt sich mit ‘Another Life Beyond Control’ ein weiterer Achtminüter an, der das Album abrundet. Hier ist beispielsweise ein interessantes Gitarrensolo zu hören.

Ein homogenes Album ohne jegliche Ausfälle, für jeden RPWL-Fan natürlich eine Pflichtveranstaltung, genauso gut eignet sich “Crime Scene” aber auch zum Kennenlernen der Musik von RPWL. Tendenz zu 12 Punkten.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KS 11)


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Abbildungen: RPWL