(46:47, CD, Vinyl, Digital, Golden Antenna Records/Broken Silence, 2023)
Die Sache mit dem Hahn. Der prangte nämlich groß und unübersehbar auf dem Debüt von OK Wait, “Well” und hinterließ einen prägenden Eindruck. Wie auch die Musik der Band aus Hamburg, deren Mitglieder vorher in solch illustren Combos wie den Sonic Black Holes, Rhoda und Ulme zu finden waren. Es wurden also keine Neulinge auf die postrockende Gemeinde losgelassen, denn eben hier waren OK Wait zu suchen und auch zu finden. Gerade einmal ein Jahr nach dem schon als fulminant einzuordnenden Debüt-Album empfiehlt man sich mit dem Nachfolger “Signal”, der insofern eine Zäsur für die Band darstellt, als dass Gitarrist Christoph Härtwig diese verließ und man sich ohne Hinzunahme eines Ersatzes zum Trio modifizierte. Was der Mächtigkeit des Gefüges aber überhaupt keinen Abbruch tut.
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Die Übriggebliebenen traten die Flucht nach vorn an und setzten erst einmal auf überraschende Heavyness, die schon am Anfang in blackmetallische Gefilde abzudriften droht (‘Escape’, ‘Letter’). Aber vor allem setzt man auch hier auf mächtige Atmosphären, die “Signal” tatsächlich dezent in Richtung Metal phasenverschieben (‘Damage’), da die Soundfindung eher wuchtig denn transzendent passiert. Wuchtig ist die passende Charakterisierung für die Longtracks ‘Return’ und ‘Sirens’, die tatsächlich Signale senden – Signale in Richtung Hoffnungslosigkeit. Mit wummerndem Bass, klagenden Gitarrenfeedbacks und trockenen Schlagzeugfiguren zeichnen OK Wait eher dystopische Szenerien als solche flirrenden Frühlingserwachens. Nur ganz zum Schluss, beim bezeichnend betitelten ‘Mantra’ sowie dem abschließenden ‘Déjà Vu’, bricht sich so etwas wie ein Hoffnungsschimmer seinen Weg durch das Dunkel.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildungen: OK Wait/Golden Antenna
” In memory of Christian Smukal”