(31:15, CD, Vinyl, Digital; Art of Propaganda/Edel, 25.11.2022)
Eskapismus pur! Roch es bereits auf dem Vorgänger-Album schon mehr als deutlich nach Wald, Feuerstellen und Moos, so sind die letzten verbliebenen hintergründigen Black-Metal-Elemente auf dieser Platte komplett entfernt. Diesmal herrscht purer nordischer, sehr wehmütiger und geisterhafter Folk. Die Schweden verbinden orchestrale, ätherische Melodien mit himmlischen Frauen-Gesang und addieren dazu flüsternde, geraunte männliche Vocals, die mehr als einmal an das legendäre Debüt der Dänen von Of The Wand And The Moon erinnern. Auch die sehr beliebten Osi And The Jupiter schauen mehr als einmal hinterm Dickicht hervor. Mit unglaublich viel Gefühl und Atmosphäre kreieren stimmungsvolle Streicher und unglaublich passende nächtliche Synths Bilder, die bis auf das feierlich nordische, ein wenig an Wardruna und Co. erinnernde ‘Hagarlaten’ eher an frühe Aufnahmen der Finnen von Tenhi erinnern.
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Tief versunkene Klänge, gelegentlich nordisch tänzelnd (‘Själavandring’), aber über die meiste Zeit entrückt, auf wundervolle Weise berührend traurig. Ein Song wie das nur wehmütige ‘The Mare’ lebt von den geflüsterten Vocals, fast Post Rock artigen Akkorden und viel, viel Sehnsucht. Das ist alles weit außerhalb der urbanen Welt, lädt zum imaginären Trip ins Unterholz ein. Der orchestrale Titelsong und auch ‘The Cleansing’ leben von zerbrechlich schönen Melodien, melancholische Akustik-Gitarren, Streicher und einfach nur schöne Frauen-Vocals harmonisieren auf magische Weise. Das meditative, wie für Kerzenlicht und Dunkelheit geschriebene ‘Beyond the Belt of Orion’ schließt mit flüsternden männlichen Vocals auf sehr entrückte Weise eine leider viel zu kurze Platte, die dafür aber in jeder Sekunde fasziniert, auf den Punkt gespielt ist in Sachen Atmosphäre und Musikalität. Schwermütig, verzaubernd und in jeder Faser tief nordisch zwischen pastoralem Nordic Folk und stimmungsvollen Ambient/Post Sounds.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildung: Ofdrykkja/AOP Records