Marten Kantus – Counterpose

Marten Kantus – Counterpose (Eigenveröffentlichung, 03.10.2022) COVER(46:00, CD, Digital, Eigenveröffentlichung, 03.10.2022)
Solo-Alben im wahrsten Wortsinn produziert der Multiinstrumentalist Marten Kantus bereits seit rund 20 Jahren. Es begann 2003 mit dem Album “Echology”, bis 2016 wurde jedes Jahr mindestens ein Album veröffentlicht. Nach Erscheinen von “Requiem” gab es eine fünfjährige Pause, doch dann startete er gleich mit drei Alben in 2021 wieder richtig durch. Das aktuelle Werk und damit sein 19. (!) Album heißt “Counterpose” und wurde wieder – wie gehabt – komplett im Alleingang eingespielt, aufgenommen, abgemischt, gemastered und auf CD produziert. Alles in einer Hand also – Respekt allein schon mal dafür. Was Kantus laut eigener Aussage allerdings gar nicht kann: Singen. Und er ist clever genug, das nicht beweisen zu müssen, so dass seine Werke reine Instrumentalalben bleiben.

Auf dem aktuellen Album “Counterpose” sind zwei Longtracks enthalten, nämlich ‘Truth’ (22:23) und ‘Faith’ (23:30). Das Instrumentarium sagt schon viel aus: reichlich Tasteninstrumente, Gitarren, Bass, Schlagzeug, Celtic Harp, Melodica, Geige, Flöte, Saxophon, Klarinette. Sehr beeindruckend! Und natürlich denkt man angesichts dieser Auflistung gleich an einen gewissen Mike Oldfield. Es gibt zwar durchaus mal Passagen, die diese Assoziation bestätigen, aber Marten Kantus hat seinen eigenen Stil entwickelt. Dabei ist allerdings zu erwähnen, dass er keinesfalls auf eine bestimmte Art von Musik festzulegen ist, man höre sich nur mal das hier besprochene “Refugi” an, das ist komplett anders ausgefallen als das, was man vorher von ihm kannte. In diesem Fall ist es abwechslungsreicher Instrumental Prog mit Elementen von Folk, Jazz, Minimal Music und Neo Klassik. Viele Parts beruhen auf akustischen Instrumenten wie akustische Gitarre, Klavier, Flöte oder andere Bläser. Synthesizer sind eher selten zu hören. Geschickt wird zwischen sehr melodischen und bisweilen etwas gewöhnungsbedürftigen Arrangements in einer Form gependelt, die dieses Album ausgesprochen interessant macht. Sehr schade, dass der Bekanntheitsgrad des Künstlers anscheinend noch relativ gering ist – das sollte sich hoffentlich irgendwann mal ändern. Also die naheliegende Empfehlung: checkt mal des Künstlers Homepage. Nummer 20 ist bereits in der Mache.
Bewertung: 11/15 Punkten


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Abbildungen: Marten Kantus