(42:21, 62:08, 2-CD + 2-DVD, digital, Tigermoth Records/Just for Kicks, 07.04.2023)
Erneut ein Live-Album der britischen Formation Magenta um Robert Reed und Frontfrau Christina Booth. Was angesichts der vielen Live-Veröffentlichungen der Band in den letzten Jahren zunächst eher fragwürdig wirkt, erweist sich aber schnell als eine sinnvolle Ergänzung der Sammlung eines jeden Magenta-Fans, denn man hat sich bei der Songauswahl die Mühe gemacht, allzu viele Überschneidungen zu vermeiden. Und so finden sich in diesem Set auf CD1 einige Songs, die nur von Single-Veröffentlichungen her bekannt sind, während neben ein paar Klassikern noch Songs vom 2020er Album “Master of Illusion” zu Beginn von CD2 präsentiert werden. Die Aufnahmen stammen von einem Konzert am 21.05.2022 im Arlington Arts Centre in Newbury (UK). Wie schon auf vorangegangenen Live-Alben treten Magenta auch hier in leicht erweiterter Besetzung an, und das sieht so aus:
Robert Reed – keyboards
Christina Booth – lead vocals
Chris Fry – guitars
Dan Nelson – bass guitar
Jiffy Griffiths – drums
Simon Brittlebank – tubular bells / percussion
Katie Axelsen – flute
Karla Powell – oboe.
Als Gast am Saxofon ist Andy Foster zu hören, der aktuell mit seinem Soloprojekt Kite Parade recht angesagt ist. Im Duett mit Christina beweist er auch seine gesanglichen Talente auf ‚Sunshine Saviour‘.
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Die Hinzunahme von Flöte und Oboe erweist sich als glänzende Idee, denn dies gibt gerade den ruhigen Nummern noch eine Extra Portion Charme und erinnert bisweilen leicht an die Bläserarrangements, wie man sie von Big Big Train kennt. Und so gehören Nummern wie ‚Anger‘ oder ‚Gift from God‘ zu den Highlights des Albums. Doch nicht nur die leisen Passagen beispielsweise mit Oboe und Glockenspiel überzeugen, auch die flotten Titel zünden. Dabei steht meist Gitarrist Chris Fry im Vordergrund, während sich Robert Reed eher zurück hält. Der Gesang von Frontfrau Christina Booth harmoniert hervorragend mit den Orchestrierungen. Zwar mag man vorwerfen, dass es bisweilen etwas sehr ähnlich und damit austauschbar klingen mag, und dass die Ecken und Kanten fehlen. Doch dafür wird man mit einer Riesenportion symphonischen Wohlklangs versorgt.
Die beiden DVDs liefern exakt das, was es auf den CDs zu hören gibt, in Ton und Bild. Weitere Specials sind allerdings Fehlanzeige, hier hätte man gerne auch etwas mehr beisteuern können. Der Magenta-Fan darf hier bedenkenlos zugreifen, und für Renaissance-Fans, die Magenta tatsächlich noch nicht kennen sollten, könnte dies eine gute Option zum Kennenlernen sein.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11, KS 11)
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Abbildungen: Tigermoth Records