(48:14, CD, Kscope, 31.03.23)
Ihr Debüt “Self Aware” veröffentlichten die Briten 2019, dem kurze Zeit später das Akustik-Album “The Other Side” folgte. 2022 unterschrieb man dann einen Vertrag beim renommierten Label Kccope, auf dem nun das aktuelle Album “Relentless” veröffentlicht wurde. Empyre sind ein Quartett, das aus folgenden Musikern besteht:
Henrik Steenholdt – vocals / guitar
Did Coles – lead guitar / vocals
Grant Hockley – bass
Elliot Bale – drums.
Es scheint ein gewisser Hype um diesen Vierer entstanden zu sein. Da ist die Rede von Pink Floyd meets Soundgarden, wobei der Schreiberling den Bezug zu Pink Floyd beim besten Willen nicht erkennen kann. Das Album enthält zehn Rocksongs, die kaum den Eindruck erwecken, dass sich hierfür diejenigen Progressive Rock Freunde begeistern können, die es eher mit der symphonischen Ausrichtung halten. Laut informationen aus dem Booklet keine Keyboards, keine zusätzlichen Elemente wie beispielsweise Bläser, Harfe oder Geige. Es sind keine weiten Instrumentalausflüge mit bemerkenswerten Soli zu erwarten, sondern kurze, griffige Nummern. Da sollten zunächst Freunde von AOR bzw. Melodic Rock sich angesprochen fühlen. Bisweilen erhält man den Eindruck, dass man sich das auch als Stadion-Rock vorstellen kann – und das ist wohl auch ihre Zielvorstellung.
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Nun, wo klar wird, dass es sich bei der vorliegenden Mucke nicht um das typische Beuteschema des Autors handelt, und mit der Einstellung, dieses Album aus einer anderen Sicht zu hören, um den Hype um diese Band verstehen zu können, folgen weitere Durchläufe. Und siehe da, die Songs wachsen durchaus. Schnell wird klar, mit welch gewaltigem Pfund sie wuchern können, und das ist die mächtige Stimme des Frontmannes Henrik Steenholdt, der den Songs damit auch eine gewisse Intensität verleiht. Der Opener ‘Relentless’ geht leicht ins Ohr, auf dem feinen ‘Parasites’ werden geschickt Chöre eingesetzt. Der Titel ‘Forget Me’ bezieht sich wohl nicht auf den Songs selbst, denn der ist nicht zum Vergessen, sondern ein gutes Beispiel für die angesprochene Intensität und Emotionalität, wobei hier auch ein Piano zu hören ist (also sind entgegen obiger Aussage eben doch Keyboards vorhanden, wenn auch in verschwindend geringem Maße). Das Album findet in dem bombastischen ‘Your Whole Life Slows’ einen würdigen Abschluss.
Prinzipiell holt Steenholdt aus den Songs noch eine Schippe mehr raus und man gesteht sich ein, dass einer solchen Stimme doch gerne gelauscht wird. Die Musik ist – wenig überraschend – gitarrenorientiert, geht allerdings eher selten in Richtung Prog Metal. Die meisten Songs haben eine Laufzeit von vier bis fünf Minuten, ‘Quiet Commotion’ ist mit 6:10 der längste Song des Albums. Energiegeladene Songs beherrschen sie ebenso wie Balladeskes. Vielleicht ist der Hype ja doch völlig berechtigt? Der Sänger ist auf jeden Fall eine Wucht!
Bewertung: 10/15 Punkten
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