(68:22, CD, Digital; Basement Avatar Records, Just For Kicks, 05.05.2023)
Es ist nicht 5 vor 12. Sondern, wie uns die Zifferblattgrafik auf der Disc des neuen Albums von Thirteen Of Everything verrät, 13 Uhr 13 und 13 Sekunden. Was für ein ungewöhnlicher Bandname, für die aus Texas, USA stammende Symphonic-Progressive-Rock Formation. So speziell wie der Name so auch die Musik, aber nun der Reihe nach. Für die US-Amerikaner ist “Time And Other Delusions” mittlerweile das dritte Album. Seit ihrem Debüt “Welcome, Humans” sind bereits gut 18 Jahre ins Land gegangen, zwischenzeitlich, d.h. 2019, erschien auch noch “Our Own Sad Fate”.
Bezeichnend ist, dass sich die Musiker mit ihren Kompositionen vom Allerlei des Progressive Rock positiv abzusetzen. Dabei gelingt es ihnen immer wieder, sich mit überraschenden Arrangements, wechselnden Rhythmen und mit viel Dramatik vorgetragenen Stimmungswechsel in Szene zu setzen. Wobei auch stets darauf geachtet wird, den sieben Songs mit eingestreuten symphonischen sowie folkigen Elementen ein atmosphärisches Grundgerüst zu geben. Ausreichend Gelegenheit bieten dazu die 69 Minuten Laufzeit und vor allem die drei Longtracks jenseits der Marke von zehn Minuten. Das sind typische Merkmale einer interessanten Prog-Scheibe, die mit jedem Hördurchgang mehr offenbart. Flächenhafte Mellotron-Passagen, eindrucksvolle Keyboardteppiche und dynamische Gitarrenlinien geben dem Album diese beeindruckende instrumentale Leichtigkeit, die sogar mal etwas jazzig, dann wieder melancholisch bis verträumt bluesig daherkommen. Will man das übliche Schubladendenken bemühen, so erinnern die Texaner bisweilen an ihre amerikanischen Kollegen von Echolyn und IZZ, natürlich sollten auch Spuren von den Dauer Genannten, wie Yes, Genesis und Gentle Giant nicht ungenannt bleiben. Vereinfacht gesagt, stehen Thirteen Of Everything für englischen Prog der siebziger Jahre – verpackt in einem modernen Gewand.
Die CD wird als Standard-Jewelcase mit achtseitigem Booklet inklusive der Songtexte angeboten. Für das auffällige und farbenfrohe Artwork sorgte der texanische Jazzmusiker und Graphikdesigner Fumihito Sugawara.
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“Time And Other Delusions” ist ein interessantes symphonisches Prog-Album, gleichzeitig komplex, qualitativ anspruchsvoll und spannend vom ersten bis zum letzten Ton. Da lohnt sich ganz bestimmt eine Hörprobe!
Bewertung: 11/15 Punkten
Line-up:
Brett Cosby: Guitars
Mick Peters: Chapman Stick, Basses, Bass Pedals, Vocals
Ted Thomas: Drums & Percussion, Vocals
Bob Villwock: Keyboards
& Thad Miller: Keyboards auf “Alternate Life”
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Abbildungen: Fumihito Sugawara/Thirteen Of Everything/Basement Avatar Records