(52:23, CD, Vinyl, Digital; Pelagic Records/Soulfood, 19.05.2023)
Nein, man gibt sich nicht mit Kleinigkeiten zufrieden. Hier müssen es die Erdzeitalter sein, die von The Ocean in dem Namen zugrunde liegenden Reichhaltigkeit und gefühlten Endlosigkeiten in musikalische Strukturen gebracht wurden und an dieser Stelle noch werden. Musikalische Strukturen, die über die Jahre ebenso reichhaltig und großzügig gerieten. Nachdem sich das Kollektiv um Gitarrist Robin Staps, das nun nach zahlreichen (planmäßig passierten) Umbesetzungen nun doch ein festes Line-up gefunden zu haben scheint, auf den letzten beiden Releases mit dem Erdaltertum (“Phanerozoic I: Palaeozoic”) und dem Erdmittelalter sowie der Erdneuzeit beschäftigt hatte (“Phanerozoic II: Mesozoic/Cenozoic”) findet das Konzept nun seinen würdevollen Schlusspunkt mit dem Holozän, dem Nacheiszeitalter, in dem wir uns gerade befinden. In fünf Jahren wurden somit in Riesenschritten ganze 541 Millionen Jahre der Entwicklung (des Lebens, und darum geht es hier ja in erste Instanz) durcheilt, was schon eine sportliche Leistung ist. Mit “Holocene” zeigt das Kollektiv (das sich hin und wieder tatsächlich als The Ocean Collective präsentiert) wieder einige neue Facetten im ohnehin schon groß angelegten Soundbild aus Post Rock, Metal, Hardcore’n Prog.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Auf “Holocene” bilden nämlich elektronische Sounds die Basis, die auf Ideen von Keyboarder Peter Voigtmann beruhen, welche von Robin Staps übernommen und in Form gebracht wurden. So wirkt das Werk wie eine Massive-Attack-Platte, wenn diese sich erfolgreich an einem Metalalbum versucht hätten. Ausbrüche und Screams halten sich in Grenzen und kommen, wenn, dann nur punktuell und dezent gestreut (‘Subboreal’, ‘Subatlantic’), hin und wieder im Background zu erahnende Blasinstrumente verhelfen dem Soundbild zusätzlich noch zu einem Hauch von Nordic Jazz. Mit Årabrots Karin Park als Gastvocalistin grätscht man in ‘Unconformities’ dezent in Bereiche des Waverock (mit überraschendem Finale) – eine weitere Facette des “Holocene”.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Thematisch geht es natürlich um Probleme diese vom Menschen dominierten Zeitalters und speziell solchen der letzten Jahre, wie Pandemie (‘Boreal’), Instagram-Schmock (‘Preboreal’) oder die Suche nach der der ewigen Jugend (‘Parabiosis’), womit The Ocean wieder verdammt aktuell und nah am Zahn der Zeit sind. Die 4-fach Vinyl-Box kommt mit der Vocal- und Instrumental-Version des Albums sowie einer 10″ mit Voigtmanns dem Album zugrundeliegenden Basics (“Limbus” unter dem Pseudonym SHRVL), die für sich gesehen schon die Anschaffung des Brockens wert sind.
Bewertung: 13/15 Punkten (CA 13, FF 14, KR 12)
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Diskografie (Studioalben):
2003: “Fogdiver”
2004: “Fluxion”
2005: “Aeolian”
2007: “Precambrian”
2010: “Heliocentric”
2010: “Anthropocentric”
2013: “Pelagial”
2018: “Phanerozoic I: Palaeozoic”
2020: “Phanerozoic II: Mesozoic | Cenozoic”
2023: “Holocene”
Surftipps zu The Ocean:
Homepage
Facebook
Twitter
Instagram
Bandcamp
Reverbnation
YouTube Music
YouTube
Spotify
Apple Music
Deezer
last.fm
Setlist.fm
Discogs
MusicBrainz
ProgArchives
Metal Archives
Wikipedia
–
Rezensionen:
“Phanerozoic Live” (2021)
“Phanerozoic I: Palaeozoic” (2018)
“Precambrian” (2008)
–
Festival- & Konzertbericht:
27.01.23, Mainz, Schon Schön15.04.22, Eindhoven (NL), Effenaar, Grote Zaal, Prognosis Festival 2022
13.11.21, Neunkirchen, Neue Gebläsehalle, Gloomaar Festival 2021
05.11.19, Köln, Die Kantine
06.10.13, Baarlo (NL), Sjiwa, ProgPower Europe 2013
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Pelagic Records zur Verfügung gestellt.