Prognose? Bestens!
Frühling! April! Und oben drauf ein Spiel- und Spaß-Wochenende in Eindhoven. Wer einmal auf dem Prognosis-Festival war, der will wieder hin. Wir auch. Und nicht nur wegen der bekannten musikalischen Spitzenqualität und uhrwerkhaft funktionierenden Organisation seitens extrem freundlicher Mitarbeiter – inklusive Security -, die hier stets geboten werden. Die entspannte Atmosphäre auf dem Festival sowie die zu Sightseeing und langen Spaziergängen einladenden Schönheiten von Eindhoven liefern ebenso starke Argumente für die alljährliche Teilnahme an diesem wahren Progressive-Rock- und -Metal-Fest.
Rückblickend hatten wir eigentlich nur einen einzigen Kritikpunkt an der herrlichen Sause: Der großartige DJ, der letztes Jahr jeden Besuch der Bar zusätzlich aufgewertet hatte, wurde schmerzlich vermisst.
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Im Vorfeld war übrigens der Ausbau der Festivitäten auf drei Tage diskutiert worden. Dazu kam es nun doch nicht. Wohl aber zu einer Parallel-Veranstaltung in London. Next stop: World Domination. 😉
Samstag, 15.04.2023
Obsidious
Eine weitere Novität von Prognosis 2023 war sicherlich, dass der erste Auftritt nach vielfacher Einschätzung auch gleich der stärkste des gesamten Festivals war. Schuld an diesem etwas ungewöhnlichen Kickstart mit Lachgaseinspritzung am frühen Samstagnachmittag waren Obsidious. Das Quartett besteht zu drei Vierteln aus ehemaligen Mitgliedern der Band Obscura, die sich im Jahre 2020 alle gemeinsam von Bandgründer und Frontmann Steffen Kummerer losgesagt haben: Wunder-Bassist Linus Klausenitzer, Gitarrist Rafael Trujillo sowie Schlagzeuger Sebastian Lanser. Vervollständigt wird die Truppe vom spanischen Sänger Javi Perera aus der in Nord-Afrika liegenden Exklave Ceuta, der zuvor bei Ceremony Of Madness abgebildet war.
Ihr Stil wurde von Floh akkurat als Mix aus extremem Technical (Death) Metal und Progressive Power Metal beschrieben. Einem Ligeti-haften Chor-Intro folgende Songs wie ‘Bound By Fire’ oder ‘Sense Of Lust’ nahmen das noch etwas ungläubig blinzelnde und teils verhalten am ersten Bier des Tages nippende Publikum im kleinen Saal jedenfalls buchstäblich im Sturm.
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Rezension “Iconic” (2022)
Natürlich hatten es nach diesem Erdbeben Ithaca im großen Saal sauschwer. Und das nicht nur, weil viele der Besucher den Metalcore der Briten vor dem Auftritt überhaupt nicht auf dem Zettel hatten, wie etliche Gespräche zeigten. Der Sound von Djamila Boden Azzouz (lead vocals), Sam Chetan-Welsh (guitar), Will Street (guitar), Dom Moss (bass) und James Lewis (drums) ist charakterisiert durch eine per se nicht uninteressante Mischung aus melodischen, ruhigen, fast doomigen Passagen mit Klargesang – und hysterischem Gekreische in den Aggro-Parts. Wofür der Titelsong ihres Albums “They Fear Us” ein gutes Beispiel abgab. Was aber weniger Angst und Schrecken auslöste. Als Sehnsucht nach Sonnenschein, Frischluft und irischer Gesellschaft.
Exkurs:
I‘m not good at many things. But I have one secret super power: Bei fast jedem Konzert oder Festival gelingt es mir absichts- und mühelos, mich mit genau der irischen Delegation anzufreunden, die die besten Kräuter in ihrer Reiseapotheke hat. Diese Festival-Würdigung ist daher genau diesen so großartigen wie gastfreundlichen Gentlemen gewidmet.
Und außerdem einer schon vorher wunderbaren “Brieffreundschaft”, die sich just an diesem Wochenende verwandelt, vertieft und sogar ein wenig “verzaubert” hat. Danke dafür.
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Hippotraktor
Erst 15:30 Uhr. Und schon wieder Zeit für den kleinen Saal. Und eine erneute stilistische 180-Grad-Wendung. Mit den Belgiern Hippotraktor durfte sich die erste Pelagic-Band des Tages beweisen. Ihr leicht düsterer (Progressive) Metal, der Carsten an Alternative Rocker wie Staind erinnert hatte, kam gut über die Rampe, besonders die Singles ‘Mover Of Skies’ und ‘Manifest The Mountain’. Aber, verwöhnt, wie wir vom Festivalauftakt nun mal waren, vermisste man irgendwann ein wenig Variation, zum Beispiel beim Energielevel.
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Rezension “Meridian” (2021)
Vitam Aeternam
Vom kleinen ins große Gehäuse, von Mechelen nach Norwegen. Und vom typischen Pelagic-Sound mit Männerstimmen zu (u.a.) female-fronted Dark Experimental Metal, totaler Epik, Beschwörungen und nicht zuletzt grandiosen Projektionen. ‘Veil Of Isis’ begann den finsteren Reigen mit hexenhaft geflüsterten und üppigen symphonischen Passagen, die auch einem Horrorfilm-Soundtrack Ehre machen würden. Alles noch ein wenig kultiger durch das Zauberwort Devil Doll. Verbindendes Element der Gründer von Vitam Aeternam war nämlich die Liebe zu eben jener legendären italienisch-slowenischen Kultkapelle um Mr. Doctor. In den Worten der Prognosis-Vorschau:
“In 2023, worlds will collide and history will be made. Vitam Aeternam and members of Devil Doll will share the stage in a once in a lifetime performance at Prognosis. Bor Zuljan (guitar), Janez Hace (bass), and Sasha Olenjuk (violin) will add a new element to Vitam Aeternam’s live show, elevating it to levels never thought possible.”
Und tatsächlich bot das Septett den zweiten Höhepunkt des Festival-Samstages.
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I Am The Morning
Schuldig im Sinne der Anklage: Ich habe sie bis auf den ersten Song komplett geschwänzt. X-mal live gesehen – immer noch kein Fan, beim Barte der irischen Reisegruppe. Sorry.
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Konzertbericht 2019
Rezension “The Bell” (2019)
Rezension “Ocean Sounds” (2018)
Rezension “The Lighthouse” (2016)
Festivalbericht MSP 2017
Einar Solberg
Gefühlt spielen Leprous auf jedem vom Autor besuchten Festival. Das ist einerseits nett, kann andererseits aber auch zu Abnutzungserscheinungen und daher letztlich mehr mit irischen Kumpels verbrachter Zeit führen. Die komischerweise dann auch immer vor dem Venue oder abseits des Open Air-Geländes anzutreffen sind.
Und wenn mal ein Festival auf den großen Namen verzichtet? Dann kommt ihr Frontmann mit einem Soloprogramm um die Ecke! Doch die quasi Weltpremiere seines am 02.06. erscheinenden Solo-Albums “16” erwies sich als Leckerbissen, u.a. weil Einar wohl selten seinen strahlend hohen Klar- und Kopfstimmengesang so konsequent ausgelebt hat wie auf Material wie ‘Grotto’ oder ‘Home’.
Floh noch zum Knaller-Line-up: “Ben Levin an der Gitarre und mit Rap-Einlage. An der Geige: Bens Bent Knee-Kollege Chris Baum. Am Schlagzeug Hrafnkell Örn Guðjónsson von Agent Fresco. Der Gitarrist ist von Maraton: Ruben Aksens. Nur der isländische Trompeter war mir unbekannt: Ari Bragi Karason.”
Klar ist das mehr Pop als Prog. Aber eben auch unglaublich gekonnt. Und nach diesem einen verhallten Trompetensolo waren alle Genre-Fragen sowieso total wumpe…
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Erneuter Totalschwenk. Zurück in den kleinen Club, zurück zu Pelagic-Sounds. Konkret zu Post Rock. Das zusammen mit den relativ kurzen Spielzeiten von einer Stunde außer für den Top Act lässt trotz der totalen Mucke-Druckbetankung niemals Langeweile aufkommen. Der Mix ist einfach sehr gelungen. Genau wie die schimmernde, oszillierende Musik der Schweden…
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Rezension “Versus” (2016)
Soen
Wieder mal ein starker Auftritt unserer Lieblings-Kuschelprogger, mit ‘Antagonist’ als möglichem Höhepunkt. Viel mehr ist dazu aber auch nicht zu sagen. Außer natürlich, dass dies nicht die letzte Begegnung mit den Schweden an diesem Wochenende bleiben sollte…
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Rezension “Atlantis” (2022)
Konzertbericht, Köln, 2022
Rezension “Imperial” (2021)
Rezension: “Lotus” (2019)
Konzertbericht: 21.03.19, Köln, Helios 37
Disillusion
Disillusion. Ewige Lieblingsband. Kann man gar nicht oft genug live erleben. Dieses Konzert, vermutlich das schönste des Tages nach Obsidious, war speziell, da etliches aktuelles Material von “The Liberation” und “Ayam” präsentiert wurde, darunter eine wirklich majestätische Fassung von ‘Am Abgrund’.
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Rezension “Ayam” (2022)
Konzertbericht 2020
Rezension “The Liberation” (2019)
Zeal & Ardor
Die Eidgenossen hatte uns Floh so ans Herz gelegt und erklärt: “verbinden schon seit den Anfangstagen Black Music wie Blues, Soul und Gospel mit Black Metal”. Von der progressiven Wirkung dieses unglaublichen Stilmixes konnte sich die Prognosis-Gemeinde in einer donnernden, eineinviertelstündigen schwarzen Messe überzeugen. Bei des Teufels Größmütterlein.
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Rezension “Zeal & Ardor” (2022)
Weitere Surftipps:
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Effenaar Homepage
Festivalbericht: Prognosis Festival 2023, Tag 2
Festivalbericht: Prognosis 2022
Thank you Loud Noise
Live-Fotos: Prog in Focus (Floh Fish)
Randszenen: Klaus Reckert