Matt Dorsey – Let Go

(30:26, CD, digital, Random Disturbance Records/Just for Kicks, 07.04.2023)
Es war einmal eine hochtalentierte Band namens Sound of Contact. Wer zunächst mit diesem Namen in Verbindung gebracht wurde, war sicherlich Simon Collins, einer der Söhne von Phil Collins. Doch es war ja kein Soloprojekt, sondern eine Band, die das hervorragende Debütalbum „Dimensionaut“ auf den Markt brachte, was ja mittlerweile schon wieder satte zehn Jahre her ist. Zu dieser Band gehörte auch ein gewisser
Dave Kerzner, der sich in der Prog-Szene mittlerweile einen Namen gemacht hat. Nun folgt das erste Soloalbum eines weiteren Bandmitglieds, nämlich von Bassist Matt Dorsey. Auf seinem Soloalbum zeigt er nun seine vielfältigen Talente, denn er bedient nicht nur den Bass, sondern auch Gitarren, Tasteninstrumente, und er agiert ebenfalls als Lead Sänger. Dabei bekommt er prominente Unterstützung am Schlagzeug, und auch ein ehemaliger Kollege schaut vorbei, das Line-Up liest sich wie folgt:

Matt Dorsey – bass guitars / lead and backing vocals / keyboards / guitars / percussion / drums
Jonathan Mover – drums
Marco Minnemann – drums
Dave Kerzner – keyboards.

Dorsey ist ein gefragter Musiker, er war nicht nur Mitglied von Sound of Contact, sondern spielte auch bei bzw. mit In Continuum, Simon Collins, Beth Hart, Circuline, jetzt war es an der Zeit für ein erstes Solo-Album. Das Album enthält acht Songs, die es gerade mal auf eine halbe Stunde Laufzeit bringen. Acht mehr oder weniger kurze Stücke, die irgendwo zwischen leichtem Progressive Rock und Melodic Rock mit gelegentlichem Pop-Appeal und auch Singer-/Songwriter anzusiedeln sind. Durchaus nett anzuhören, die Stimme des Protagonisten weiß durchaus zu gefallen, spektakuläre Dinge sollte der Hörer allerdings nicht erwarten, auch wenn das Potenzial dafür vorhanden sein dürfte. Leicht verdauliche Kost und das Vertrauen darin, dass da zukünftig noch mehr drin ist. Auch in Sachen Spielzeit, zumal – und dann wird es doch ein bisschen ärgerlich – das Album wie ein normales Album verkauft wird, was den Preis betrifft. Das Album gibt es im schmalen Digipack, das Artwork stammt von Ed Unitsky. Auch wenn angesichts der Namen eine leichte Enttäuschung sich breit macht, so bleibt doch die Vermutung, dass beim nächsten Album die Punktebewertung zweistellig ausfallen wird. Ein Song wie ‘Waiting for the Fall’ zeigt es schon auf.
Bewertung: 9/15 Punkten


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Abbildungen: Matt Dorsey