Magnify The Sound – Don’t Give Us That Face
(40:40, CD, Vinyl, Digital , Crispin Glover Records/Soulfood, 2023)
Es braucht schon ein wenig (beziehungsweise ein wenig mehr), um hinter die Intentionen hinter diesem Projekt zu kommen. Weil hier zwei Spezialisten zugange sind, die nicht einfach nur Musik machen, sondern diese auch in ihre Einzelteile zerlegen und wieder zusammenfügen, quasi leben. Klare Strukturen sind bei oberflächlicher Betrachtungsweise so nicht heraus zu selektieren. Man muss tatsächlich tiefer graben, bis zu den Ursprüngen menschlichen miteinander Musizierens, die schon ziemlich tief im Morast der Jahrtausende verschüttet liegen. Trond Enghum (guitar) spielte schon bei den kultigen The 3rd And The Mortal (die sich eigentlich nie offiziell aufgelöst haben), Carl Hakkon Waadeland (drums), seines Zeichens Professor für Musiktheorie an der renommierten Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens, welcher in seiner lange Musikkarriere auf Produktionen von u.a. Kenny Wheeler, Dadafon, Mikis Theodorakis, der Dum Dum Boys, der Bodega Band oder der Siri’s Svale Band anzutreffen war, sind als Magnify The Sound immerhin schon seit 2010 aktiv und schaffen es nun doch endlich, ein musikalisches Zeugnis ihrer Vorstellungen von Sound zu veröffentlichen.
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Mit Musik im herkömmlichen Sinn hat “Don’t Give Us That Face” nur soviel zu tun, als dass hier Gitarren- und Schlagzeugsounds in allen Variationen zu hören sind. Das Enghum-eigene Riffung aus vergangenen metallischen Tagen ist spürbar, verliert sich aber in allerlei Effekthaschereien sowie flächigen Drones und bildet den Überbau, Waadalands improvisiertes Drumming, dass tief im norwegischen Folk und Jazz verwurzelt ist, die Basis. Freejazz? Freefolk? Avantgarde? Tatsächlich findet alles im seitenfüllenden ‘Sometimes Yesterdays Feels Like Tomorrow’ seinen experimentellen Höhepunkt…
Bewertung: 8/15 Punkten (CA 8, KR 10)
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Abbildung: Magnify The Sound