(46:56, CD, Vinyl, Digital, Karisma Records/Plastic Head, 2023)
Wenn es keine Pandemie gegeben hätte, dann hätten wir jetzt das neue Wobbler-Album vor uns. Nun aber hat sich der Keyboarder der Vintage-Progger daheim im stillen Kämmerlein (das heißt seinen LFF Studios) verschanzt und mit “Fire Fortellinger“ sein erstes Solo-Album initiiert. Man muss eben das Beste aus der jeweiligen Situation machen. Hier wartet der Musiker, wie für Keyboarder dann so üblich, mit einem (seinem) ganzen Arsenal an Tasteninstrumenten auf und meint es hier mit Mellotron, Hammond, Yamaha CP70, Rhodes, Wurlitzer und Cembalo in diesem Sinn überaus gut mit uns. Zusätzlich ist der sich nebenbei als Multiinstrumentalist outende Frøislie am Schlagwerk, Flöten und Gesang aktiv (den Bass spielte BigBang-Basser Nikolai Hængsle), weshalb man hinsichtlich “Fortellinger” tatsächlich von einem Solo-Album sprechen kann. Dieses Mal auf Norwegisch gibt es durchaus etwas mitzuteilen, weswegen die Songs nicht nur auf Grund instrumentaler Überambitioniertheit progmäßige Ausmaße erleben.
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Bei zwei mal 17 und zwei mal sieben Minuten kann man sich durchaus gemütlich zurücklehnen und dem hier zu Hörenden (oder zu Erlebenden) freien Lauf lassen. Und Lars Fredrik Frøislie erheischt unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit mit einem Feuerwerk an diversen Orgelsounds, die sich nach und nach zu den Trompeten von Jericho aufschaukeln (‘Naturens Katedral’), was sicherlich auch die Intention war. Zwischen Yes (Rick Wakeman-Bombast), Early Crimson-Pathos (die Aahs und Oohs in ‘Rytter Av Doomedag’) Camel-Flow (‘Jærtegn’) und flötentönigen Prog-Balladen (‘Er Sted Under Himmelhvelvet’) macht der Macher auch hier den Wobbler.
Bewertung: 8/15 Punkten (CA 8, KR 12/15, HR 12/15)
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Abbildung: Lars Fredrik Frøislie