Kite Parade – Retro

(49:55, CD, digital, White Knight Records/Just for Kicks, 07.04.2023)
Es ist noch gar nicht so lange her, dass das Erstlingswerk von Kite Parade mit dem Titel “The Way Home” hier besprochen wurde und allgemeine Anerkennung fand, wie die verteilten Punkte zeigen. Nun also schon das zweite Album des Projektes von Multi-Instrumentalist Andy Foster, der fast alles selbst eingespielt hat und mit einer Ausnahme dabei von Nick D’Virgilio begleitet wurde, was also schon mal eine klasse rhythmische Begleitung garantiert. Die weiteren aufgeführten Gastmusiker sind nur auf einzelnen Songs zu hören, hier die beteiligten MusikerInnen:

Andy Foster – vocals / keyboard and bass programming / guitars / saxophone
Nick D’Virgilio – drums
Joe Crabtree – drums
Vladimir Kurganov – fretless bass
Russell Milton – bass
Daz Atkinson – guitar solo
Steve Bradford – Hammond organ solo
Jessica Chambers – backing vocals.

Und im gleichen Stil wie beim Debüt geht es hier weiter, wobei Foster keineswegs enttäuscht, sondern ganz im Gegenteil erneut eine Ansammlung von wunderbar melodischen, flotten Melodic Prog Songs mit Retro Einschlag präsentiert. Der Albumtitel ist also keinesfalls abwegig. Insgesamt sind sechs Songs vertreten, meist im Bereich von sechs bis neun Minuten angesiedelt, lediglich das abschließende ‘Merry-Go-Round’ (keine Cover-Version des Grobschnitt-Songs) bringt es auf fast 15 Minuten. Dabei fällt kein Song qualitativ ab, ob balladesk oder im flotten Retro-Stil, sämtliche Stücke haben eines gemeinsam: wunderbare Gesangsmelodien. Und dazu kommt dann die sehr angenehme Stimme von Mastermind Andy Foster, die den Liedern noch den letzten Schliff gibt. Er weiß seine Stimme durchaus variabel einzusetzen, er erinnert dabei auch mal an John Wetton oder gar Steven Wilson. Insgesamt mag auch Lonely Robot alias John Mitchell ein guter Anhaltspunkt für diejenigen sein, die noch gar nicht mit der Musik von Kite Parade vertraut sind. Es sei mal die Behauptung gewagt, wer beispielsweise gerne Lonely Robot hört, wird sich auch sehr schnell mit Kite Parade anfreunden können.

Doch es ist nicht nur der Gesang, auch die instrumentalen Ausarbeitungen sind sehr geschmackvoll und passen perfekt ins Gesamtbild. Dabei darf es auch mal leicht frickelig werden, aber es wird niemals wirklich schräg und genauso wenig driftet es in Prog-Metal-Gefilde ab, was aber nicht gleich bedeutet, dass es hier nicht durchaus flott zur Sache geht. Die Art des Einsatzes des Saxophons erinnert auf einem Titel übrigens an Pink Floyds ‘Us and Them’. Ein weiteres klasse Album! Mastering und Mix stammen übrigens wieder von Rob Aubrey.
Bewertung: 12/15 Punkten


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Abbildungen: Kite Parade