(65:08, CD, Digital; Cyclical Dreams, 23.12.2022)
Und schon wieder ein Album des hier bestens bekannten Hunsrücker Soundtüftlers Christian Fiesel. In diesem Falle auch als CD auf dem Cyclical Dreams Label erschienen, wie bereits zum Beispiel das 2021er Album “Follow Me South”. Der Künstler sieht “Sphere” als sinnbildliche Darstellung des menschlichen Lebens. Der Mensch setzt oft falsche Prioritäten und erstickt förmlich in der Alltagsroutine. Das vorliegende Album stellt vor diesem Hintergrund Fiesels Sichtweise in vier Abschnitten dar.
Der Opener ‘Enter the Sphere’ ist ein wunderbar ruhiger Titel mit viel Atmosphäre und weichem Sound, von “Noisigem” keine Spur. Danach geht es in ‘Inside the Sphere’ wesentlich bedrohlicher zu, hier herrschen dunkle Töne vor, die von teils hektischen Sequenzen unterlegt sind, da geht die Hunsücker Schule ja fast in Richtung Berliner Schule. Innerhalb der Sphäre scheint es also irgendwie so gar nicht schön zu sein.
Der Titel des dritten Abschnitts ist folgerichtig ‘Leaving the Sphere’, ebenfalls eine eher entspannte, beinahe zarte Nummer, die auch – da wir schon beim Thema sind – ausgesprochen sphärisch klingt und den Hörer mitnimmt auf eine Reise in unendliche Weiten. Speziell am Ende mit einer ordentlichen Portion Mellotron versehen. Mit über 24 Minuten Laufzeit auch der längste Titel des Albums. Das abschließende ‘Outside’ rundet ein harmonisches, sphärisches Album ab, auf dem des Künstlers persönliche Hoffnungen und Erwartungen an das Leben dargestellt werden.
Das benutzte Instrumentarium: Mellotron, DeepMind12, iPad, DSI PolyEvolver, Cobalt8.
Ein sehr interessantes Werk, das der Musiker hier mal wieder auf die Zuhörer loslässt. Aus Rezensentensicht ein Album, das in des Musikers Diskographie eher zu den am leichtesten verdaulichen Werken zu zählen ist, da es sich bisweilen durchaus mit sehr schönen Passagen in die Gehörgänge einschmeichelt. Eines der bisher schönsten Alben des Künstlers!
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildungen: Christian Fiesel