(34:36, Vinyl/CD/Digital, Eigenveröffentlichung, 05.05.2023)
Beim Trio Apewards aus der schönen südhessischen Universitätsstadt Marburg an der Lahn geht es viel um Geborgenheit, die Suche nach innerer Ruhe und ein wenig Nostalgie. Aus der Taufe gehoben wurden Apewards anno 2012; damals noch als Quartett und als musikalisches Projekt mit dem Hauptziel, dem grauen Alltag farbenfrohe Freizeit entgegenzusetzen. Seitdem wurden fünf EPs, zwei Studioalben und ein Livealbum veröffentlicht. Nachdem Gitarrist Vincent Krause nach der Veröffentlichung des letzten Albums “We the Living” Apewards verließ, machten Frank Eckerle (Schlagzeug und Rhodes Piano), Lukas Plümpe (Bass) und Nico Gehle (Gitarre und Gesang) zu dritt weiter. Nun folgt nach der zweiteiligen EP “Peaks” das dritte Langspielalbum, auf welchem sich Apewards einem Konzept widmen, welches sie in mehrdimensionaler Form umgesetzt haben.
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“Akrasia” handelt von der Sehnsucht, inmitten unserer in Einzelteile zerbrechenden Welt, Geborgenheit und Frieden zu finden. In der Philosophie verwendet man den Begriff ἀκρασία, wenn eine Person auf eine Weise handelt, obgleich sie eine alternative Handlung bevorzugen würde. Apewards berichten in ihrer Abhandlung von sich stetig erneut wiederholenden Fehlern, welche sich in einer scheinbar endlosen Spirale in Richtung Katastrophe drehen. Auf der Suche nach dem Ausweg stehen Isolation und komplette Aufgabe aber auch Aktionismus zur Wahl. Und so wird aus Verzweiflung der Wunsch nach Verbesserung. Optimismus, Protest und Hoffnung machen sich dementsprechend in der zweiten Hälfte des Albums breit.
Auch auf musikalischer Ebene lässt sich die Suche nach einer sichereren Umgebung wiederfinden. Apewards präsentieren ihre Sinnsuche in der modernen Welt in einem musikalischen Gewand, das sehr an die Mode der 1990er Jahre erinnert. Vorrangig sind es Stoner Rock und Blues Rock, die den Ton angeben, während mittels Einfluss aus Alternative Rock für zusätzliche Melancholie gesorgt wird.
Nostalgie spielt also eine Rolle, wenn Apewards ihre Sehnsucht nach innerem Frieden vertonen. Die Klänge der 1990er Jahre erinnern oft an einfachere, sorglosere Zeiten auf der westlichen Seite der Nordhalbkugel. So versorgen Apewards ihr Hörer*innen auf “Akrasia” mit Stoner Rock à la Dozer im Zusammenspiel mit Alternative Rock im Stile von Staind und runden das Ganze mit eingängigem Catfish Sound ab. Wahrlich wird hier nichts neu erfunden, und dennoch ist “Akrasia” trotzalledem ein sehr angenehmes Album.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Diskografie
EPs:
Carpenter of Tripolis (2013)
Humanzee (2015)
High & Dry (2017)
PEAKS Vol. I (2020)
PEAKS Vol. II (2022)
Studioalben:
Tales of Cloud Forest (2016)
We the Living (2019)
Akrasia (2023)
Livealbum:
Live in Cloud Forest (2018)
Das Bildmaterial wurde uns freundlicherweise von Noisolution zur Verfügung gestellt.