(44:30, CD, Vinyl, Digital, Bella Union/PIAS, 21.04.2023)
Stuart Braithwaite scheint mit seiner Band Mogwai nicht unbedingt ausgelastet zu sein, kann er es sich doch leisten, mit Silver Moth eine Band aus der Taufe zu heben, die man nicht unbedingt als Sidekick verstanden wissen möchte, ist diese doch weitaus mehr. Da dem Septett weiterhin MusikerInnen wie Elisabeth Elektra (vocals), Evi Vine (as herself, guitar, vocals), Steven Hill (bass), Matthew Roachford (Abrasive Trees, guitar), Ash Babb (Burning House, drums) und Ben Roberts (Prothestic Head, cello) angehören, was Silver Moth schon zu einer Art Big Band geraten lässt. Mit Betonung auf BIG! Denn der Sound des schottischen Postrockorchesters ist fordernd und raumergreifend, wobei die ätherischen Vocals Elektras diese sicher nicht unfreiwilligen Intentionen nur noch forcieren.
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Zu diesen schon als lieblich und zartbesaitet zu bezeichnenden Gesängen kreiert die Band einen pathetischen Sound aus manchmal wuchtigen, manchmal überaus verträumten und zerbrechlichen, aber immer erhabenen Shoegaze’n Post Rock.
Da passiert es schon mal, dass man in Tracks wie dem einleitenden ‘Henry’ am Olymp des Post Rock anklopft, dass das überlange ‘Hello Doom’ seinem Titel mehr als gerecht wird, ein ‚The Eternal‘ sich tatsächlich in höhere, weil unsterbliche Höhen jubiliert oder sich ein ‚Sedna‘ in flüssiges Klanggold mit Steve Reich Atmo verwandelt. Was man bei Mogwai in der letzten Zeit vermisst hat, nämlich Gitarren, Gitarren, Gitarren, wird hier fleißig nachgeholt. Und das alles mit Tiefe und reichlich Atmosphären.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Abbildung: Silver Moth
Ein Kommentar
” lieblich und zartbesaitet zu bezeichnenden Gesängen ”
Lieber Carsten, ich empfinde diese Gesänge eher als Sirenen, wie du sie im Eclipsed Magazin beschreibst, also als eine unangenehme Bedrohung. Trotzdem ein feines Post-Rock Album.
Bei Black Moon Circle bin ich wieder ganz bei dir.